Mezzosopranistin Michaela Mehring: „Wuppertals Oper befindet sich im Aufwind“

Wuppertal. Michaela Mehring ist wieder an den Bühnen aktiv. Im Gespräch mit der WZ spricht sie über die aktuelle Lage der Wuppertaler Oper und ihre Rollen.

Frau Mehring, in der Spielzeit 2007/2008 gehörten Sie fest zum Ensemble der Wuppertaler Bühnen und verkörperten unter anderen die Carmen und den Hänsel. Inzwischen sind Sie zurückgekehrt — als Gast-Künstlerin. Wie beurteilen Sie die aktuelle Lage der Wuppertaler Oper?

Michaela Mehring: Die Wuppertaler Oper befindet sich schon seit einigen Jahren in einem Aufwind, der nicht zuletzt durch die Eröffnung des prächtig renovierten Opernhauses, nach einer im Übrigen vom Publikum bestens angenommenen „Opern-Zwischenspielstätte“ im Schauspielhaus, über die Stadtgrenzen hinausweht. Ich kehre stets freudigen Herzens in dieses Haus zurück, um mit einem tollen Kollegen-Team zu arbeiten. In der laufenden „Füchslein“-Inszenierung ist jede Partie so punktgenau ideal besetzt, bespielt und besungen, dass jedes Mal aufs Neue, ein wirklich poetischer Opernabend entsteht.

In der Oper „Das schlaue Füchslein“ geben Sie die Försterin und eine Eule. Traumrollen, seltene Herausforderungen oder eine Mischung aus beidem?

Mehring: Ich bin ein „Ensemble-Tier“, das immer schon am großen Ganzen interessiert war. Die Försterin und die Eule verbinden sich in dieser Inszenierung von Aurelia Eggers zu minimalistischen Charakterstudien, die fein in den großen Erzählbogen eingebunden sind. Da gibt es die ganze Welt im kleinen Glas. Etwas davon dem Publikum zuzusenden, ist manchmal ungleich schwerer als der große Brückenschlag in einer abendfüllenden Hauptpartie. Um Ihre Frage zu beantworten: Es ist eine Herausforderung.

Welche Projekte stehen als nächstes an?

Mehring: In der kommenden Spielzeit freue ich mich auf zwei neue Herausforderungen: Zuerst hat am 21. Oktober die Uraufführung eines Musiktheaters des Wuppertaler Komponisten Beimel („Vom guten Ton“) Premiere. Es ist ein eng gewebtes Vier-Personen-Stück mit Begleitung der Wuppertaler Mandolinen-Konzertgesellschaft. Ich habe früher mal ganz ordentlich Mandoline gespielt! Und dann folgt mit dem Premierentermin Ende Januar 2013 der Opernspaß „Der Barbier von Barmen“, ein Zickenkrieg im Opernmilieu mit Zarzuela-Sound und vielen Reminiszenzen aus anderen Opern. Also: unbedingt anschauen!