Neue Reihe lässt Organisten viel Spielraum

WZ-Interview: Meik Impekoven und Christoph Ritter hatten die Idee zu einem Zyklus in Barmen.

Herr Impekoven, Herr Ritter, woher kam die Idee, einen Orgelzyklus in Barmen zu eröffnen?

Christoph Ritter: Wir hatten im vergangenen Jahr insgesamt zwölf Konzerte in unserer Kirche, dieinhaltlich bunt gemischt waren. Also neben Orgelkonzerten auch Chor und Kammermusik. Ich hatte die Idee, zunächst den Orgelkonzerten eine feste Form zu geben.

Meik Impekoven: Dabei sind wir auf einen zweimonatigen Rhythmus gekommen. Das erlaubt größere planerische Freiheit, denn durch den Start im Januar befinden sich die Konzerte außerhalb der großen liturgischen Phasen wie Ostern und Advent, so dass hierbei keine Überschneidungen entstehen. An diesen Rhythmus halten wir uns dann aber auch und machen keine Ausnahmen für die Schulferien. Ritter: Das soll aber nicht heißen, dass wir nur noch Orgelkonzerte anbieten. Chor, Kammermusik und anderes laufen weiterhin parallel, unabhängig von den fixen Orgelterminen.

Impekoven: Ja, ganz eindeutig. Mein erstes Konzert spielte ich vor einer handvoll Zuhörern. Mittlerweile kommen zwischen 40 und 60 Besucher zu den Konzerten - was für ein Orgelkonzert wirklich nicht schlecht ist. Und es sind immer wieder auch neue Gesichter dabei.

Impekoven: Aber es gibt keinen ganzjährigen festen Orgelzyklus. Wir wollen auch keine Konkurrenz - weder zu den Orgeltagen noch zu anderen Kollegen -, sondern verstehen unser Angebot als eine Ergänzung für das Wuppertaler Konzertpublikum. Ritter: Außerdem haben wir den Vorteil, dass wir unsere Konzerte bei freiem Eintritt auf Spendenbasis anbieten können. Sie tragen sich zurzeit selbst.

Ritter: Ansgar Wallenhorst am 6.September ist sicherlich der Höhepunkt des Zyklus’. Er ist international renommiert und im Moment einer der besten Organisten. Wir freuen uns sehr, dass wir ihn für ein Konzert gewinnen konnten. Impekoven: Natürlich lohnen sich die anderen Konzerte aber genauso. Zudem geben wir den Gast-Organisten kein Programm oder bestimmte "Klassiker" durch einen "roten Faden" im Zyklus vor, sondern lassen jedem selbst die Chance, ein Programm zusammenzustellen. Ritter: Und dabei gibt es für jeden einige "Perlen" zu entdecken. Uns ist es wichtiger, qualitativ hochwertige Inhalte zu bieten. Daniel Kirchmann hat im Januar beispielsweise Bach mit Messiaen kombiniert.

Impekoven: Die Klais-Orgel aus den 70er Jahren ist ein Kind ihrer Zeit. Sie ist nicht auf eine bestimmte Stilistik beschränkt und somit eröffnet sie jedem Organisten vielfältige Möglichkeiten. Vorallem im Bereich des Klangs lassen sich durch eine geschickte Registrierung tolle Farben hervorlocken.