In beiden Fällen gibt das Sinfonieorchester den Ton an. Am 1.Weihnachtstag erklingen zwei barocke Werke: das Magnificat von Johann Sebastian Bach und das Oratorium "Die Hirten bei der Krippe zu Bethlehem", das der Bach-Schüler Johann Friedrich Agricola komponiert hat. Mit Reinhard Goebel, der die Leitung des Konzerts übernimmt, kommt ein Spezialist für Barockmusik ins Tal: Der ausgezeichnete Dirigent, der verschiedene Schallplatten-Preise erhalten hat, wurde jüngst als Professor für historische Aufführungspraxis an das Mozarteum Salzburg berufen.

Auch ein halbes Jahr später soll es einen klangvollen Auftritt geben: Am 13. Juni 2011 sind "Die Jahreszeiten" von Joseph Haydn zu erleben. Frowein ist jetzt schon gespannt. Kein Wunder: Das Stück "ist wegen der vielen verschiedenen Ausdrucksmöglichkeiten ein Lieblingswerk des Chors", wie Frowein verrät. Die vielfältigen Facetten wird Johannes Hiemetsberger ausloten: Er ist Professor an der Universität für Musik und Darstellende Kunst in Wien und Leiter des Chors an der Wiener Akademie.

Auch sonst hat der Wuppertaler Chor, den Marieddy Rossetto leitet, viel vor: In Kooperation mit dem Musikverein Düsseldorf, den Rossetto ebenfalls anführt, nehmen die Sänger Kurs auf Lüttich und Maastricht. Dort präsentieren sie im Oktober Gustav Mahlers Auferstehungssinfonie. Vorher und nachher - im September und November - stehen Aufführungen der 9. Sinfonie von Ludwig van Beethoven in der Beethovenhalle Bonn und der Philharmonie Essen an. Ein besonderes Ereignis soll auch eine Reise nach Israel werden, wo ein Einsatz bei Mendelssohns "Elias" auf die Wuppertaler wartet.

Keine leere Floskel ist übrigens auch, dass die Sänger Weitblick beweisen: Gedanklich sind sie der Zeit bereits ein Jahr voraus. Denn auch im Herbst 2011 haben sie Großes vor: Der 200. Chor-Geburtstag soll mit einem Festkonzert gebührend gefeiert werden.