Die Kunst der Veränderung

Schwarzbach-Galerie: Der Künstler Peter Schmidt setzt auf Metall und „Metamorphosen“.

Wuppertal. Wenn in Peter Schmidts Leben die Chemie stimmt, dann ist das doppelt gut. Seine Kunst nämlich ist zu einem großen Teil auf chemischen Prozessen begründet. Während man bei dem Begriff Metall in Zusammenhang mit Kunst sonst zuerst an Skulpturen, an Schwere und wenig Farbigkeit denkt, präsentiert Schmidt das genaue Gegenteil: Zweidimensionalität, Leichtigkeit, Farbpracht.

Korrosionsbilder nennt Schmidt seine Arbeiten, "Metamorphosen" lautet der Titel der aktuellen Ausstellung in der Schwarzbach-Galerie. Metamorphosen, weil es bei der Herstellung seiner Bilder um Veränderung geht, formal wie inhaltlich.

Einen philosophischen Ansatz habe es zwar nicht gegeben, als er vor 25 Jahren damit begann, berichtet der 1936 Geborene - aber man kann wohl sagen, dass die Auseinandersetzung mit der Stofflichkeit der Erde dies schließlich beinhaltet. Und der Kern der Erde ist schlicht gesagt: Metall. So könnten manche Arbeiten des studierten Gebrauchsgrafikers Abbilder aus dem Innern der Erde sein, ursprünglich, vulkanisch, elementar. Andere erinnern an Mikroskopaufnahmen von Zellen, wieder andere sind erstaunliche Perspektiven von zum Beispiel Mikrochips.

Mikro und Makro spielen in den epoxydharzversiegelten Metallbildern häufig eine Rolle. Kleinste Teile groß darstellen, natürliche Strukturen verdeutlichen, Pülverchen und Laugen zu kleinen manifestierten Feuerwerken machen: Eisen, Kupfer, Messing, Blattsilber und Blattgold heißen die Geheimnisträger dieser Kunst. Schmidts Traum ist, dass sein Arbeitsort mehr Chemielabor als Atelier ist. "Es hat sich aber noch nie jemand über seltsame Gerüche beschwert", sagt er schmunzelnd.