Die Art:card ist ein Auslaufmodell

Die Kooperation wird beendet. Die Erwartungen, die an die Einführung der Karte geknüpft waren, haben sich nicht erfüllt.

Wuppertal. Die Erwartungen haben sich nicht erfüllt. "Wir hielten es für eine gute Idee, haben aber festgestellt, dass sie sich für uns nicht rechnet", sagt Gerhard Finckh mit Blick auf die Art:card, die in Wuppertal ein Auslaufmodell ist. Der Direktor des Von der Heydt-Museums verschweigt nicht, dass er mit der Karte zuletzt "mehr Ärger als Freude" hatte.

Das hat nun Konsequenzen: Nach mehrjähriger Zusammenarbeit mit der Art:card soll die Kooperation zwischen dem Kulturamt der Stadt Düsseldorf, dem Historischen Zentrum und dem Von der Heydt-Museum beendet werden. Das muss zwar noch der Rat absegnen und auch der Kulturausschuss wird die Kooperation in seiner nächsten Sitzung noch einmal zum Thema machen. Doch die Fakten sprechen schon jetzt für sich: Das Konzept, das aus Düsseldorf stammt, zahlt sich in Wuppertal nicht aus.

Als Wuppertal beschloss, sich am System der Art:card zu beteiligen, das in den beteiligten Kultureinrichtungen verschiedener Städte gegen eine Jahresgebühr freien Eintritt verspricht, ging man im Historischen Zentrum davon aus, dass pro Jahr rund 1000 Kartenbesitzer vorbeischauen würden.

Die Realität sah anders aus: 2006 wurden nur elf, ein Jahr später 19 Gäste mit Art:card gezählt. Dazu kommt: Nur drei Art:cards konnten verkauft werden. Das Fazit ist deshalb eindeutig: "Das mangelnde Interesse rechtfertigt nicht mehr den organisatorischen und abrechnungstechnischen Aufwand", heißt es in einer Beschlussvorlage für Kulturausschuss und Rat.

Auch im Von der Heydt-Museum ist die Art:card wenig (und auch nicht mehr gern) gesehen. Einzig bei der Monet-Ausstellung "war die Resonanz überwältigend". Aber auch das war - was die Karten-Kooperation betrifft - kein Anlass zum Jubeln: "Viele Art:card-Besitzer dachten, sie könnten an der Warteschlange vorbeigehen. Sie hatten jedoch keinen bevorrechtigten Zutritt, sondern ,nur’ freien Eintritt."

Um neue Missverständnisse zu vermeiden, hat die Stadt bereits reagiert: "Unter Berücksichtigung von Kündigungsfristen wurde die Kooperationsvereinbarung mit der Art:card zum 31.August gekündigt", heißt es in der Tischvorlage. Karten, die vor dem 1.September gekauft wurden, werden im Von der Heydt-Museum weiterhin akzeptiert.

Dort richtet man sich derzeit auf den nächsten Ansturm ein: Täglich treffen neue Kunstwerke ein - aus Frankreich, Schweiz und den USA. Denn abgesehen vom Ärger mit der Art:card hat Finckh mit Blick auf die Pierre-Bonnard-Ausstellung allen Grund zum Strahlen: "Es sind echte Sahnestückchen dabei."