Orchester-Manager Michael Traub: Ein Sinfoniker im Reisefieber
Seit sieben Tagen im Amt, plant Michael Traub Tourneen und Gastspiele der Sinfoniker.
Wuppertal. Der Ton macht die Musik. Und genau der klingt ruhig, aber bestimmt. Denn wenn Michael Traub, neuer Orchester-Manager der Sinfoniker, über seine Ziele spricht, nimmt er kein Notenblatt vor den Mund. Der gebürtige Pfälzer hat im wahrsten Wortsinn weit reichende Pläne: Er möchte das Sinfonieorchester "über Wuppertal hinaus bekannt machen".
Der Wunsch kommt nicht von ungefähr. "Die Konkurrenz in Nordrhein-Westfalen ist riesengroß. Es gibt viele gute Orchester", betont der 37-Jährige. "Weil wir denken, dass unseres besonders gut ist, wollen wir unsere Gastspiel-Tätigkeit verstärken."
Mit anderen Worten: Die städtischen Musiker werden ab der kommenden Saison mehr unterwegs sein und Sinfoniekonzerte, die in der Stadthalle Heimspiele sind, andernorts wiederholen. Wo genau, wird derzeit verhandelt, denn Traub hat sein Büro erst vor sieben Tagen offiziell bezogen.
Wegweisend dürfte dabei Traubs Wunsch sein, nicht nur einzelne Gastspiele, sondern ganze Tourneen zu planen. Zwei Reiserouten stehen schon fest - und können sich wahrlich hören lassen.
Im Oktober zieht es die Sinfoniker in die Heimat ihres Chefs: nach Tokyo. Einen Monat später spielen sie im Süden: In Mailand sorgten die Wuppertaler bereits im vergangenen Jahr für Furore. "Das Konzert war ein Riesenerfolg", schwärmt Kamioka. "Und ausverkauft", ergänzt Traub. 1600 Zuschauer erfreuten sich am ersten Mailand-Gastspiel. Für 2008 ist bereits das dritte im Gespräch.
Fest steht auch, dass die Zusammenarbeit mit Wuppertaler Schulorchestern ein Nachspiel haben soll. Zusammen mit 250 Schülern hatten die Sinfoniker im vergangenen September Maurice Ravels "Bolero" in der Stadthalle präsentiert. "Jetzt suchen wir ein neues Stück", kündigt Kamioka an. Denn die Nachwuchsförderung soll Schule machen und weiter ausgebaut werden, wie auch Traub betont.
Bei jungen Talenten kennt sich der studierte Musikpädagoge schließlich aus. Bislang brachte er Schülern an einem Gymnasium in Saarbrücken die Tonleitern und Studenten der Musikhochschule Saar die Trompetentöne bei, außerdem war er als künstlerischer Leiter des Landes-Jugend-Symphonie-Orchesters Saar aktiv.