Zusammenarbeit Projekt "Kleine Theatermacher" in der Schneiderei

Zusammenarbeit zwischen der Alten Feuerwache und den Wuppertaler Bühnen geht weiter.

Foto: Claudia Kasemann

Wuppertal. Ob sie schon einmal in einem Theater war? Ronja (7) schüttelt den Kopf und wirkt ein bisschen eingeschüchtert von der festlichen Atmosphäre im Kronleuchterfoyer des Opernhauses. Gemeinsam mit sechs anderen Kindern aus dem Elberfelder Begegnungszentrum Alte Feuerwache an der Gathe ist sie für einen buchstäblichen Blick hinter die Kulissen nach Barmen gekommen.

Zu „Kleinen Theatermachern“ sollen die jungen Besucher werden, allesamt Teilnehmer der sogenannten Achtsamkeitsgruppe in der Alten Feuerwache, die sich dabei auch um Kinder aus teils schwierigen familiären Verhältnissen kümmert. Neben Mittagessen und Hausaufgabenhilfe gibt es Freizeit- und Bildungsangebote aus den Bereichen Musik und Theater, für die sich Dörte Bald und Björn Krüger engagieren.

Gemeinsam mit ihnen und in Zusammenarbeit mit den Bühnen sollen die Feuerwache-Kinder die Welt der Wuppertaler Bühnen kennenlernen — und vielleicht langfristig zu Fans werden. „Wir haben die Pflicht, Kinder, die aus unterschiedlichen Gründen nie ein Theater betreten werden, an Kultur heranzuführen und ihnen die Chance zu geben, sich dem Theater zu nähern“, sagte Bühnen-Geschäftsführer Enno Schaarwächter Mittwoch beim offiziellen Start des Projekts. „Wir bieten hier zwar eine gute Qualität an, aber auch wir haben ein Problem damit, wie wir mit jugendlichen Zuschauern der Zukunft umgehen wollen.“

Das Heranführen an Kultur sei ein wichtiger Schritt. „Im letzten Monat haben die Kinder schon im Theater am Engelsgarten den ,Zauberer von Oz’ gesehen“, erläutert Björn Krüger. Nun sollen die Sieben- bis Zehnjährigen erfahren, was hinter einer Aufführung steckt und durften im Anschluss an den gestrigen Fototermin in die Schneiderei. Das greift sehr schön ineinander“, lobt Björn Krüger. „Die Angebote der Alten Feuerwache werden hier sehr sinnvoll ergänzt.“

Mohammed, Ronja, Chasey, Rümeysa, Raba, Parwer und Fidaa konnten nicht nur einen Blick auf Kleiderpuppen und Kostüme werfen, sondern sogar selbst etwas schneidern: „ein Sorgenpüppchen“, erklärte ihnen Schneiderin Anneruth Simon im Löwenkostüm und knüpfte vor der gemeinsamen Bastelstunde an den „Zauberer von Oz“ an. „In das könnt ihr die Angst und alle eure Sorgen stecken. Einfach zumachen, und dann sind sie weg.“

Finanziert wird das Projekt von den Freunden der Bühnen mit einem „kleinen vierstelligen Betrag“, so Krüger. Gut angelegtes Geld: „Kinder sind unserer Zukunft“, sagt Theaterpädagogin Sylvia Martin und Schaarwächter kündigte an: „Wir sind entschlossen, das zu einem wichtigen Arbeitsfeld der Zukunft zu machen.“