Sinfonieorchester Vivaldi vor ausverkauftem Haus
Erstes städtisches Kammerkonzert der Saison kam sehr gut an.
Das Sinfonieorchester Wuppertal hatte zu seinem ersten Kammerkonzert dieser Spielzeit in den Mendelssohn Saal der Stadthalle geladen – und schwupps war es ausverkauft. Das lag sicher mit an dem populären Programm. Antonio Vivaldis „Die vier Jahreszeiten“ sind seit 1725 in den Klassikcharts vertreten. Und Tangoliebhabern muss man wohl kaum etwas über das 1970 uraufgeführte Werk „Die vier Jahreszeiten im Hafen“ (von Buenos Aires) aus der Feder von Astor Piazzolla, dem Urheber des Tango Nuevo, erzählen. Auch dieses Opus hat schon lange einen Kultstatus.
Diese beiden Popklassiker wurden aber nicht jeweils an einem Stück gespielt. Vielmehr wurden die entsprechenden Jahreszeiten einander gegenüber gestellt. Auf Vivaldis Frühling folgte die gleiche Jahreszeit Piazzollas und so weiter bis zum Winter.
Für eine intime Atmosphäre wurde gesorgt: Die Lichter im Auditorium waren ausgeschaltet, die Bühnenbeleuchtung gedimmt. Nur die Lämpchen an den Notenpulten strahlten. Zudem wurden bei Vivaldi die Stucksäulen hinter den Musikern weiß, bei Piazzolla rot illuminiert.
Das Publikum zeigte
sich hellauf begeistert
Bestens disponierte Musiker des städtischen Orchesters und Opernmitglieder sorgten für viel Kurzweil. Martin Roth (2. Geige), Matthias Neumann (Bratsche), Hyeonwoo Park (Cello) und Angelika Grünkorn (Kontrabass) bildeten die Streichergruppe. Johannes Pell, 1. Kapellmeister der Wuppertaler Oper, setzte sich bei Vivaldi ans Cembalo und bei Piazzolla an den Flügel. Javier Horacio Zapata Vera ist nicht nur Mitglied des Wuppertaler Opernchors, sondern erwies sich auch bei der argentinischen Musik als ein hervorragender Gitarrist. Sie erfreuten gleichermaßen die Herzen der Barockfreunde und Anhängern der lateinamerikanischen Musik dank einer homogenen wie musikantischen Spielweise.
Last but not least waren es Iva Miletic und Liviu Neagu-Gruber, die glänzten. Souverän wechselten sie sich als erste Geiger ab. Übernahm Neagu-Gruber diese Rolle beeindruckte Miletic solistisch bei Vivaldi mit einem hochvirtuosen Spiel. Umgekehrt verhielt es sich nicht anders. Dann leitete Miletic gekonnt das Septett, während Neagu-Gruber als Solist mit großer Spielfreude und viel Schwung Piazzollas Musik feurig zum Erklingen brachte.
Dementsprechend hellauf begeistert zeigte sich das Publikum. Lang anhaltende stehende Ovationen und ein Piazzolla-Satz aus dem Programm als Zugabe beschlossen den kurzweiligen Abend.