Tierisch frech: Falk Andreas Funke setzt auf Wortwitz

Neues von dem Wuppertaler Autor: Mit spitzer Feder schuf er einen „Ballsaal für die Seele“.

Wuppertal. Was haben Tanzmaus, Arbeitsbiene und Holzwurm gemeinsam? Keine Frage: Sie sind die beste Basis für freche Wortspiele. Denn Falk Andreas Funke bleibt seiner Vorliebe für tierische Lebewesen augenzwinkernd treu: Der Wuppertaler Autor lässt die Buchstaben tanzen und öffnet einen „Ballsaal für die Seele“.

Der Titel seines druckfrischen Buchs lässt es bereits erahnen: Funkes kleine, aber feinen Verse lassen tief blicken und spiegeln das Menschliche im Tier. So spielt der gebürtige Wuppertaler mit den Erwartungen. Denn auch das verbindet Mensch und Tier: Was die Seele bedrückt, lässt sich mit Humor besser ertragen.

Funke zumindest setzt auf witzige Texte mit einem ernsten Hintergrund: Brieftauben philosophieren über das Alter, auch Gürteltiere kommen zu Wort — sie kommen ins Grübeln, weil andere dazu ermahnen, den Gürtel enger zu schnallen, sie selbst aber „Hosenträger von Lagerfeld tragen“.

Funks Faible für Vogelspinne, Wespe und Meise kommt nicht von ungefähr. Denn der Autor, der 2003 den Mellrichstädter Literaturwerkstattpreis erhalten hat, ist nun wahrlich keine Eintagsfliege: 100 verschiedene Tierarten hat er in seinem ersten Buch „Tier und Tor“ charakterisiert, säuberlich getrennt und alphabetisch sortiert. Von A wie Amsel bis Z wie Ziege. Nun, sechs Jahre später, legt er nach: Auf 71 Seiten füllt er seinen Ballsaal mit „Tierminiaturen“.

Dahinter verbergen sich kleine Szenen, die mit spitzer Feder beschrieben sind — beispielsweise eine Begegnung am Teich. „Quak?“, fragt verhalten der Frosch. „Quak!“, entgegnet erleichtert die Ente. Am Ende sprechen sie also die selbe Sprache: „Beide verstehen einander und werden Freunde.“

Immer wieder verbindet Funke die tierischen Charakterstudien mit gesellschaftskritischen Tönen. Offensichtlich von Neid geplagt, bekommt die Giraffe einen langen Hals, weil sich andere an hohen süßen Früchten laben. Auch die Arbeitsbiene sieht sich als Teil einer ungleichen Gemeinschaft: Sie fordert „weniger Steuern an die Königin und keine Abgaben für Mittelstandswaben“.

Futterneid, Existenzängste und Eifersucht gibt es eben nicht nur in der menschlichen Gesellschaft. So ist Funkes Buch bestes Lese-Futter für alle, die kleine Text-Häppchen, Tiere und Wortspiele lieben. Nähere Informationen zum Verlag, in dem Funkes neues Buch erschienen ist, gibt es im Netz unter

www.turmhut.de