Wie das Leben einer Familie zerstört wurde

Die Begegnungsstätte Alte Synagoge konzipierte eine Wanderausstellung.

Foto: NN

Wuppertal. Der Wahnsinn und seine Folgen auf ein paar Bildstelen: Der Leiterin der Begegnungsstätte Alte Synagoge, Ulrike Schrader, ist gelungen, woran manche Autoren dicker Wälzer gescheitert sind. Sie hat den Massenmord an Juden, hat Leid, Elend und Hoffnung auf eine Handvoll Bildtafeln mit kurzen, verständlichen Texten gebannt.

„Wir wollen die Ausstellung an Hauptschulen oder auch Altenheime verleihen“, sagt die Museumsleiterin. Ziel: Lehren, zeigen, was Hass und Rassismus mit Menschen anrichten kann. Schrader dokumentiert das gefühl- und eindrucksvoll am Schicksal von Alex Cohnen, einem Zigarrenhändler aus Wuppertal, der im Ersten Weltkrieg für Deutschland gekämpft hat, um dann von den Nazis verfolgt zu werden. Sein Schicksal erfüllte sich an jenem Tag, als er zur falschen Jacke griff, um einkaufen zu gehen. Er nahm die ohne den gelben Judenstern, wurde denunziert, verhaftet, in ein Konzentrationslager gesteckt und für medizinische Versuche missbraucht.

Alex Cohnen überlebte, aber schwer verletzt, war er ein Pflegefall, bis er wenige Jahre nach Ende des Zweiten Weltkrieges starb.

All das, die Vorgeschichte und die Geschichte der Familie danach zeigt die kleine, aber sehr feine Ausstellung, die Schrader auf Anfrage verleiht. In der Alten Synagoge, Genügsamkeitstraße 5, ist die Ausstellung noch bis zum 17. April zu sehen.