Witzige Pannen im siebten Liebes-Himmel
„Zwei sind einer zu viel“, behauptet Claudia Kumpfe in ihrer Komödie, die im Rex-Theater zu erleben ist.
Wuppertal. Männer und Frauen passen einfach nicht zusammen. Sagt Humorist Vicco von Bülow. Trotz dieser Erkenntnis ist es die Hauptbeschäftigung vieler Menschen, ein vermeintlich geeignetes Gegenstück zu suchen. So auch in dem von der Wuppertaler Regisseurin Claudia Kumpfe erdachten Stück "Zwei sind einer zu viel", das das Theater Prosecco im Rex-Theater uraufführte.
"MfL - Mann fürs Leben gesucht", singt Katharina, genannt Nina (Soraya Sala), inbrünstig - und ihr männliches Gegenstück Paul (Bernhard Weber) fügt beinahe verzweifelt hinzu, die schöne Helena müsse es ja nun gar nicht sein. Letztlich reiche doch irgendeine Frau. Denn, so erfuhren die Zuschauer im ausverkauften kleinen Saal: "Ich warte noch immer vergebens auf die Frau meines Lebens."
Mit Hilfe seines bestens Kumpels Tom (Stefan Frede) wird der etwas weltfremde, trottelig-verträumte Paul, der sich später als Mann eiserner Prinzipien erweisen soll, fit für die Pirsch gemacht - unter anderem mit einem Schnellkurs angeblich immer funktionierender Anmach-Sprüche: "Ist dein Vater Dieb? Wieso sind dann Diamanten in deinen Augen versteckt?"
Und tatsächlich: Beim Flirt an der Luisenstraße lernen sich Nina und Paul kennen und sind sprichwörtlich Feuer und Flamme füreinander. Doch auch wenn anschließend das Lied "Alles (alles, alles) klar" gesungen wird, ist noch längst nicht alles geritzt. Das erste Rendezvous am heimischen Kaffeetisch mutiert gleich zur Katastrophe. Eben noch im siebten Himmel, fallen die Verliebten in irdische Abgründe. Denn Nina und Hobby-Macho Tom hatten eine kurze Affäre.
Trotz einiger kleiner Pannen bleibt das Premieren-Publikum gerne an der Seite der drei Darsteller, die für das Glück ihres Lebens rollengemäß alles versuchen. Dass sie dabei unter Kumpfes Regie von einem peinlichen Moment in den anderen rutschen, ist manchmal witzig, manchmal hausbacken, aber irgendwie auch unterhaltsam.
Aufgelockert wird die Komödie, die mit einem Minimum an Kulisse und Requisiten auskommt, durch viele Lieder - und am Ende sind zwei nicht einer zu viel, sondern genau die Paarung, von der Romantiker träumen.