Wo bitte geht es zur Kultur?

Drei Monate nach der Eröffnung weist noch kein Schild zum Theater am Engelsgarten — auch nicht zum Museum.

Foto: Andreas Fischer

Wuppertal. Vor drei Monaten wurde das Theater am Engelsgarten eröffnet. Doch selbst alteingesessene Wuppertaler tun sich bis heute noch schwer, die neue Spielstätte überhaupt zu finden. Denn es gibt bisher kein einziges Hinweisschild mit der Aufschrift „Theater am Engelsgarten“.

Dass die Stadt ihre kulturellen Perlen zu verstecken weiß, hat Tradition. Auch das benachbarte Museum für Frühindustrialisierung blüht seit Jahrzehnten ohne ausreichende Beschilderung im Verborgenen. Vor allem die Autofahrer, die in Massen über die B 7 an Wuppertals Kulturschätzen vorbei brausen, werden darauf nicht gesondert hingewiesen. Es gibt Hinweisschilder im Umfeld, aber die machen lediglich auf das Opernhaus und das Engels-Haus aufmerksam.

Dass sich an dieser Situation etwas ändern muss, darüber herrscht im Rathaus Einvernehmen. Bereits im Sommer gab es einen Ortstermin, bei dem Alternativen zur Beschilderung besprochen wurden. Zur Umsetzung kam es bisher jedoch nicht, denn vor allem über die Gestaltung der Wegweiser an der B 7 wird weiterhin diskutiert. Dort soll es eventuell eine „große“ Lösung geben. Das könnten zum Beispiel Lichtkästen sein, in denen auf das laufende Programm im Theater am Engelsgarten und der Oper oder auf Ausstellungen im Museum hingewiesen wird.

Im Dezember hatte Ursula Schulz, Vorsitzende des Kulturausschusses, die Verwaltung zur Eile gemahnt. Schließlich ist das Theater am Engelsgarten, das 155 Plätze bietet, in den ersten drei Monaten nicht bei allen Vorstellungen voll besetzt gewesen. Hinweisschilder dienen schließlich nicht nur als Service für die Besucher, sie können auch den Bekanntheitsgrad des neuen Theaters am Engelsgarten steigern.

„Mit einem bisschen guten Willen kann das Problem noch in dieser Spielzeit gelöst werden“, sagt Kulturdezernent Matthias Nocke. Der gute Wille scheint bei Baudezernent Frank Meyer vorhanden. Denn auch Meyer geht von „einer kurzfristigen Lösung“ aus. Der Aufbau eines Informationssystems rund um das Opernhaus, das Theater am Engelsgarten, das Engelshaus und das Museum für Frühindustrialisierung scheint aber trotz langwieriger Planungen noch immer in den Kinderschuhen zu stecken.