Wupper Trio: Ein kongeniales Zusammenspiel
Die Reihe „Musik auf dem Cronenberg“ geht jetzt in die Sommerpause.
Wuppertal. Das Trio für Geige beziehungs-weise Bratsche, Klarinette und Klavier ist eine Kammermusikbesetzung, die erst relativ spät in Mode kam. Mit Wolfgang Amadeus Mozart und Joseph Haydn ging es schleppend los, in der Romantik nahm sie Fahrt auf, bis im vergangenen Jahrhundert diese Formation selbstverständlich geworden ist. Mit dieser Gattung verabschiedete sich die Reihe „Musik auf dem Cronenberg“ in der Johanneskirche am Friedenshain in die Sommerpause.
Wupper Trio heißt die vor ein paar Jahren hier ins Leben gerufene und mittlerweile in ganz Deutschland gastierende Formation, die für einen entspannt-unterhaltsamen Abend sorgte. Ludwig van Beethovens berühmtes „Gassenhauer-Trio“ besticht gerade im Finalsatz durch hohe Charakterisierungskunst und nimmt improvisatorische Züge an.
Leichte, gehaltvolle Kost bietet auch die allseits bekannte Meditation aus Jules Massenets Oper „Thais“. Gefällig schrieb Max Bruch seine „Acht Stücke“ op. 83, wovon der sechste und siebte Teil geboten wurden. In dieser ersten Konzerthälfte beeindruckte Pianist Daniel Heide gerade beim ersten Satz des „Gassenhauer-Trios“ mit hoher Virtuosität. Barbara Buntrocks entlockte ihrer Geige bei Massenet gefühlvolle Töne. Die Werke Beethovens und Bruchs gestaltete sie mit sonoren, tragfähigen Bratschenklängen.
Und Sayaka Schmucks Darbietungen waren von einem faszinierend beweglichen, empfindsamen Klarinettenspiel geprägt. Zudem war das kongeniale Zusammenspiel beeindruckend. Das demonstrierte das Trio gerade bei Bruchs schmissiger Nummer 7, dem „Allegro vivace, ma non troppo“.
Der zweite Konzertteil stand ganz im Zeichen von Astor Piazzolla und dem Tango. Seine „Vier Jahreszeiten“ in der Besetzung für Geige, Klarinette und Klavier sind ein Rückgriff auf Antonio Vivaldis gleichnamige Komposition. Sie kamen ausgesprochen lebhaft daher. Tief nachempfunden spielten die drei erstklassigen Musiker diese lateinamerikanische Musikrichtung.
Für streckenweise täuschend echte Bandoneon-Sounds sorgten Buntrock und Schmuck mit ihrem schwungvollen Spiel. Dazu sorgte Heide für große rhythmische Akkuratesse.
So verwunderte der begeisterte Schlussapplaus nicht. Dafür bedankte sich das Wupper Trio mit der populären Tango-Ballade „Oblivion“, auch aus der Feder Piazzollas.