„Bittere Rache" Wuppertal-Krimi: Mörderische Gedanken morgens um sechs
Petra Pallandt hat den Wuppertal-Krimi „Bittere Rache“ geschrieben. Wegen Familie und Vollzeit-Job entstand er vor dem Frühstück.
Wuppertal. Petra Pallandt (49) lässt in ihrem Debüt-Krimi „Bittere Rache“ Wuppertal zu einem düsteren Schauplatz werden: Ein Musikagent, der mehrere Musiker betrügt und Nachwuchsmusikerinnen mit K.O.-Tropfen gefügig macht, wird bei einem Sprengstoffanschlag am Zoo getötet.
Die Spur führt zu einem Drogenboss mit Villa am Toelleturm, der die Stadt im Griff zu haben scheint. Der Anschlag ist für die junge Ermittlerin Sandra Santori der erste Fall in einer Wuppertaler Mordkommission.
Petra Pallandts erster Krimi „Bittere Rache“ kommt völlig ohne die genretypischen blutigen Schilderungen aus. Die bildreich beschriebenen Charaktere der Kommissare und der Verdächtigen sowie der spannende Plot regen das Mitermitteln beim Leser an. Die Autorin, die hauptberuflich als Psychotherapeutin arbeitet und seit 2001 in Wuppertal lebt, beschreibt die Schauplätze detailliert und liebevoll.
Frau Pallandt, wie kamen Sie dazu, nebenberuflich einen Roman zu verfassen?
Petra Pallandt: Bis 2009 hatte ich nie daran gedacht. Als mein ältester Sohn eingeschult wurde, bemerkte ich, wie sehr er Freude daran hatte, immer mehr Neues zu lernen. Das wollte ich auch, ich wollte Neues lernen. Deshalb habe ich mich für einen dreijährigen Schreibkurs an einem Fernlerninstitut eingeschrieben. Seitdem ist Schreiben mein Hobby. Ich schreibe sehr viel, vieles aber auch nur für mich.
Sie sind verheiratet, haben drei Kinder (10, 12 und 14 Jahre) und arbeiten Vollzeit in Ihrer Praxis. Wann finden Sie die Zeit zum Schreiben?
Pallandt: Ich schreibe an meinen Romanen meist abends nach der Arbeit oder am Wochenende. Ich bin Frühaufsteherin, mein Mann und meine Kinder sind zum Glück Langschläfer. So stehe ich am Wochenende meist gegen 6 Uhr auf und schreibe in Ruhe an meinen Geschichten, bis der Rest der Familie aufsteht und der Trubel losgeht. „Bittere Rache“ habe ich recht schnell in vier bis fünf Monaten geschrieben.
Wie strukturieren Sie ein Buch?
Pallandt: Der Anfang und das Ende stehen bei mir schon vor dem Schreiben fest, der Rest der Handlung ergibt sich währenddessen.
Gibt es zu den Figuren und Schauplätzen im Krimi reale Bezugspersonen?
Pallandt: Alle Charaktere im Roman sind frei erfunden und haben keinen Bezug zu Menschen aus meinem Umfeld. Die Orte in Wuppertal sind real, doch wenn ich zum Beispiel eine Villa beschreibe, dann stammt diese Beschreibung aus meiner Fantasie. Ich habe mir keine bestimmten Häuser angeschaut.
Haben Sie zur Recherche den Beamten im Polizeipräsidium bei der Arbeit über die Schulter geschaut?
Pallandt: Auch die Art und Weise, wie die Wuppertaler Polizisten ermitteln und wie es im Präsidium zugeht, ist erfunden. Ich hatte überlegt, die Polizei zu fragen, ob ich für die Krimi-Recherche ins Präsidium kommen könnte, habe mich aber dann doch nicht getraut. Ich will ja auch nicht bei der Arbeit stören. Vielleicht beim nächsten Krimi.
Warum haben Sie ausgerechnet Wuppertal als Schauplatz des Krimis gewählt?
Pallandt: Ich hatte erst überlegt, die Handlung in einer fiktiven Stadt spielen zu lassen. Ein konkreter Ort ist allerdings plastischer — und da ich seit 15 Jahren hier wohne und mich auskenne, wollte ich auch keine andere Stadt als Schauplatz.