Kultur Wuppertaler Trockenblumen veröffentlichen Sketch auf Youtube

Wuppertal · Seit zwölf Jahren sind sie als Comedy-Duo auf der Bühne unterwegs - nun gibt es die „Trockenblumen“ aus Wuppertal auch bei Youtube.

Lilay Huser (l.) und Marcia Golgowsky sind die „Trockenblumen“.

Foto: Fries, Stefan (fri)

Trockenblumen verblühen nicht, und so ist das Duo um Hilde Ronsberger (Marcia Golgowsky) und Ayse Horozoğlu (Lilay Huser) noch so frisch wie zu Beginn. Seit zwölf Jahren sind die beiden als Comedy-Duo auf der Bühne unterwegs. Die eine Deutsche, die andere Türkin, kommen sie aus unterschiedlichen Welten. Eine zufällige Begegnung lässt aus den beiden eigensinnigen Frauen bald beste Freundinnen werden. Mit viel Humor und scharfsinniger Zunge nehmen sie sich gegenseitig auf den Arm, beleuchtet die kulturellen Unterschiede und Gemeinsamkeiten. Die Fangemeinde ist nicht nur in Wuppertal ständig gewachsen.

Doch an Live-Auftritte ist seit Covid 19 nicht zu denken. „Der Kontakt zum Publikum und das Spielen auf der Bühne fehlen uns sehr“, erzählen die beiden Schauspielerinnen, die, wenn es wieder machbar ist, auch sehr spontan auftreten können. Wenn die Zuschauer momentan nicht zu ihnen kommen können, dann kommen sie halt zu den Besuchern. Und das digital. Auf ihrem neuen Youtube-Kanal veröffentlichen sie an jedem letzten Tag eines Monats einen Video-Sketch. Den können die Trockenblumen-Fans sich gemütlich zu Hause auf dem Smartphone, Tablet oder Computer anschauen.

Die erste Folge ist bereits online. Hier kalauern die beiden in gewohnter Manier über die Bedeutung türkischer und deutscher Namen. So lernt der Zuschauer, dass der Name des sechsten Kindes von Ayse „Genug“ bedeutet, Hildegard für den Begriff „Umzäunung“ steht.

Beste Voraussetzungen für Wortplänkereien und witzige Dialoge, wie man es bei den beiden liebt. „Für die kleinen Sketche haben wir Szenen aus unseren alten Programmen genommen, die für sich allen funktionieren, sie etwas aktualisiert und angepasst. Sie sind zwischen zwei und vier Minuten lang“, erzählt Huser. Gewitzt und ohne ein Blatt vor den Mund zu nehmen, dabei mit viel Charme und Spielfreude agieren die beiden mit einem Gläschen Sekt im heimischen Wohnzimmer.

Gefördert durch ein Künstlerstipendium ist Golgowsky nun in der Lage, die technische Umsetzung zu realisieren, zeichnet verantwortlich für Buch, Kamera, Schnitt und Musik. „Hilde Ronsberger, eine Frau Anfang sechzig, ist in all den Jahren nicht gealtert“, erzählt sie, die ohne die obligatorische Perücke oft nicht als Hilde erkannt wird. Sie war Anfang 30, als sie 2009 mit der Kunstfigur begann. Mit ihrer Partnerin Huser hofft sie darauf, mit dem neuen Programm „Alman an Bord“ bald wieder auf der Bühne stehen zu können, denn sie vermissen die Auftritte.

Die im vergangenen Monat verschobene Premiere ist nun geplant für den 30. April 2022 im Haus der Jugend in Barmen. Ob ihr „Best of“ schon am 11. Juni 2021 in Remscheid in der „Welle“ zu sehen ist, wissen sie noch nicht. Bis zu neuen Live-Auftritten veröffentlichen sie als Dankeschön an ihre Fans monatlich neue Clips auf Youtube. Humor und Spielfreudigkeit haben sie eindeutig nicht verloren, bespielen mit Ayse und Hilde geschickt die Balance zwischen Missverständnissen, Animosität und Solidarität.

Im nächsten Sketch geht um die geplante Hochzeit von Ayses Tochter Fatma und Ayse passt der neue Schwiegersohn so gar nicht. Wem die monatlichen Einspieler nicht genügen, kann zusätzlich alle zwei Wochen freitags auf dem Youtube-Kanal von Golgowsky neue Clips verfolgen.