L 419: Finanzierung gesichert, Ausbau aber weiterhin offen

Der Ausbau der L 419 würde das Land etwa 38 Millionen Euro kosten. Die Planfeststellung soll zügig beginnen.

Südhöhen. Das Land NRW und der Bund haben sich offenbar darauf geeinigt, wie ein möglicher Ausbau der L 419 finanziert wird. Das teilte der Wuppertaler Landtagsabgeordnete Dietmar Bell (SPD) am Dienstag mit. Demnach sieht die Einigung vor, dass das Land vor der Hochstufung der L 419 zu einer Bundesstraße den Ausbau von Lichtscheid bis zur Kreuzung Erbschlöer Straße übernimmt und der Bund später den Anschluss der L 419 an die A 1 finanziert.

„Ich gehe jetzt davon aus, dass der Landesbetrieb Straßen NRW in das Planfeststellungsverfahren einsteigen wird“, mutmaßt Volker Dittgen, der verkehrspolitische Sprecher der Wuppertaler SPD-Ratsfraktion und Bell ergänzt: „Da die Einigung auf dem Tisch liegt, müssen wir jetzt das Planfeststellungsverfahren zügig auf den Weg bringen.“ Bell fordert zudem, dass die Ronsdorfer frühzeitig über die Planung informiert werden, damit die „hohe Akzeptanz für den Ausbau auch weiter erreicht werden kann“.

Aus dem NRW-Verkehrsministerium heißt es: „Der Detailentwurf für den Abschnitt zwischen Lichtscheid und östlich Erbschöer Straße wird nun, nachdem auch die letzten offenen Fragen geklärt sind, im Laufe des Jahrs 2012 fertig gestellt.“ Das Planfeststellungsverfahren soll dann 2013 eingeleitet werden. Ein solches Verfahren dauert im Regelfall etwa zwei Jahre. Die Kosten für den Ausbau beziffert das Ministerium auf etwa 38 Millionen Euro. „Diese Kosten gingen noch voll zu Lasten des Landes“, heißt es im Konjunktiv.

Zu den weiteren Kosten, die der Bund zu tragen hätte, könnten keine Angaben gemacht werden, wie das Ministerium auf Anfrage der WZ antwortet.

Wie die WZ bereits im September vergangenen Jahres berichtete, will SPD-Verkehrsminister Harry Voigtsberger (SPD) zahlreiche Bauprojekte nach ihrer Planung daraufhin überprüfen lassen, ob sie sinnvoll sind. Zu diesen Projekten gehört auch der Ausbau der L 419.

Zudem sind die Wuppertaler Grünen weiterhin gegen das Projekt, während die Stadtspitze davon ausgeht, dass die L 419 ausgebaut wird, um die Verkehrssituation auf den Südhöhen zu entlasten.

Nach dem derzeitigen Plan wäre das Planfeststellungsverfahren voraussichtlich 2015 abgeschlossen. Selbst wenn die Überprüfung durch Voigstberger ergibt, dass die L 419 ausgebaut wird, ist ein Baubeginn derzeit nur schwer absehbar.