Lachyoga: Giggeln für die Gesundheit
Bei einem Workshop des SV Bayer lassen sich 20 Teilnehmer in die Kunst des Lachyoga einführen. Die WZ hat mitgemacht.
Sonnborn. Im Bayer-Sportzentrum ist man von Torjubel bis Schmerzensschrei so einiges an Geräuschen gewöhnt. Doch als am Samstag aus einem der Gymnastikräume plötzlich fast eine Stunde lang lautes Gelächter drang, guckten einige andere Sportler doch etwas verwirrt.
Wer den Raum allerdings betrat, kam ums Lachen tatsächlich gar nicht herum — denn es stand Lachyoga auf dem Programm. Eine spezielle Form des Entspannungstrainings, das Atemübungen aus dem Yoga mit Lachübungen verbindet. Aber auf Kommando lachen? „Durch das Lachen werden in unserem Körper viele wichtige Prozesse in Gang gesetzt“, erklärte Trainerin Martina Salinger-Rost. „Und zwar auch, wenn man eigentlich gar nicht gut drauf ist. Das kommt dann automatisch.“
Also lachten die Teilnehmer, was das Zeug hielt. Zwischendurch wurde es immer wieder ganz ruhig. „Tief atmen, fallen lassen“, wies Salinger-Rost ihre Schützlinge an. Gar nicht so einfach, nach den gewollten Lachanfällen wieder runterzukommen. Überall im Raum wurde gekichert, Spaß hatten die Teilnehmer ganz eindeutig. Schließlich waren die Lachübungen vorbei, alle legten sich auf ihre Matten.
Dorina, Lachyoga-Schülerin
„Jetzt legt euch hin, werdet ganz ruhig und lasst alles raus, was kommt.“ Einen Moment lang blieb es still. Dann kicherten die Ersten los. Immer lauter wurde das Lachen — schließlich kugelten sich 20 erwachsene Menschen in der Gymnastikhalle auf dem Boden. Man hätte nicht am Workshop teilnehmen müssen, um bei dieser Szene ebenfalls in Gelächter auszubrechen.
Aber warum braucht man einen Kurs, um mal so richtig herzlich zu lachen? „Wir haben ständig viele Reize durch andere Menschen oder zum Beispiel das Fernsehen um uns herum, die uns natürlich auch mal zum Lachen bringen“, erklärte Hubertus Salinger, Ehemann von Martina Salinger-Rost und zweiter Trainer beim Workshop. „Der Unterschied ist: Beim Lachyoga lernt man, aus sich selbst heraus zu lachen. Man braucht dazu nichts anderes.“
Unter Anleitung der Trainer schafften es schließlich alle, ihre Lachanfälle wieder zu kontrollieren. Wichtig, denn zum Lachyoga gehört eben nicht nur das Lachen: „Das Lachen lockert und bereitet so sehr gut auf die anschließende Entspannung vor“, erklärt Salinger-Rost. Ganz ruhig lagen alle Teilnehmer da, als ihre Trainerin sie mit auf eine sogenannte Körperreise nahm. „Ihr seid ganz ruhig und mit jedem Atemzug fallt ihr tiefer in die Entspannung.“
In der Abschlussrunde blickte man in fröhliche Gesichter. „Mich hat das an so Mädchengiggeleien mit 20 erinnert“, sagte Teilnehmerin Dagmar. „Das war auf jeden Fall sehr belebend.“ Das sah Dorina ähnlich: „Einige Übungen waren schon abgedreht, aber jetzt bin ich wirklich entspannt.“ Und ein Erlebnis war für Karin unbezahlbar: „Ich finde es toll, dass erwachsene Menschen so schön zusammen lachen können.“