Lampenfieber wird 20 Jahre alt
Die Amateurtruppe aus Oberbarmen feiert Geburtstag - mit dem Publikum und früheren Mitgliedern.
Oberbarmen. An das erfolgreichste Stück seiner Truppe kann sich Salvatore Giancani noch gut erinnern. Es war „Mord an Bord“, das das Ensemble „Lampenfieber“ 2003 auf die Bühne des Rex brachte. 200 Leute waren da. „Was aber sicher auch an dem Ort lag, an dem wir gespielt haben“, sagt Giancani. Warum auch immer — das erfolgreichste Stück haben Giancani und seine Mitstreiter gespielt, als die Truppe erst sechs Jahre alt war - beinahe noch neu in der Szene der Laienspielgruppen der Stadt. Und es war ein Krimi.
Am 20. Januar wird die Truppe 20 Jahre alt, ist fest etabliert — und Kriminalstücke laufen heute nicht mehr so gut. „Bei der letzten Krimiaufführung war die Halle des CVJM Oberbarmen nur zur Hälfte oder zwei Dritteln gefüllt“, sagt Giancani. Es ist wie bei den meisten Laienspielgruppen in Wuppertal — die Komödien laufen am besten. „Wir haben auch mal etwas Ernstes probiert — ’Die fremde Stadt.’ Da haben wir den Zuschauerrekord von 18 Personen im Haus der Jugend gebrochen“, blickt er scherzend auf das Jahr 2002 zurück. Aber auch bei den Komödien gebe es große Unterschiede, Klamauk und Anspruchsvolleres.
Mittlerweile hat das Ensemble 18 Stücke auf die Bühne gebracht und sich ein ansehnliches Stammpublikum erspielt. „Zehn Aufführungen gibt es pro Jahr mit jeweils 100 Gästen. meistens sind wir ausverkauft“, sagt Giancani. Das Publikum haben die Mitglieder anfangs aus ihren Familien, Freunden, Kollegen und Bekannten rekrutiert. „Die stellen dann fest, das alles super war und kommen dann gerne wieder“. 40 Prozent des Publikums käme heute noch aus dem Umfeld des Ensembles.
Die Einnahmen reichten heute, um kostendeckend zu arbeiten — und sogar, um damit die Kinder- und Jugendarbeit des CVJM zu unterstützen, sagt Giancani nicht ohne Stolz. „Als wir 1997 angefangen haben, haben alle Ensemblemitglieder noch fünf Mark in die Kasse gelegt“ — um ein Verlustgeschäft zu vermeiden. Nach fünf Aufführungen hätte der CVJM aber gemerkt, dass es gut laufe und seine Unterstützung angeboten.
Das Publikum ist mitgewachsen, das Ensemble mitgealtert. „Als wir angefangen haben, waren wir um die 20 Jahre alt, heute sind die meisten um die 40.“ Sie blicken gemeinsam auf eine bewegte Geschichte zurück. Bei der Geburtstags-Aufführung am 20. Januar wollen sie ihren Geburtstag gemeinsam mit dem Publikum feiern. Salvatore Giancani verspricht ein paar Überraschungen und freut sich auf ein Wiedersehen mit ehemaligen Weggefährten. 30 frühere Mitglieder wurden eingeladen. Eine junge Frau komme eigens aus London. „Sie hat nur ein Jahr bei uns mitgespielt, hat aber sofort einen Flug gebucht. Das zeigt doch, dass wir etwas richtig machen“.