Langerfelder Trasse: Radweg von der Wupper zur Ruhr
SPD und CDU in Heckinghausen und Langerfeld wollen ihre Stadtteile mit der Trasse verbinden. Der Verein Neue Ufer unterstützt das.
Wuppertal. Noch haben Langerfeld und Heckinghausen nicht viel von der Nordbahntrasse. Das soll sich nach dem Willen von Eberhard Hasenclever (SPD) und Christoph Brüssermann (CDU) in Zukunft ändern. Mit dem Verein Neue Ufer werben sie für die Langerfelder Trasse. Sie soll die beiden Stadtteile mit dem beliebten Fuß- und Radweg verbinden, sobald der um die Schwarzbachtrasse verlängert worden ist. „Das ist der Missing Link, das fehlende Stück“, sagt Dajana Meier vom Vorstand des Vereins Neue Ufer. Und für Eberhard Hasenclever ist es ein Muss.
Wie sein Heckinghauser Kollege Brüssermann wirbt Hasenclever für den „Ruhr-Wupper Geh- und Radweg“. Für beide Stadtteile versprechen sich die Bezirksbürgermeister Attraktivitätssteigerungen. Dass sie dafür zusammenarbeiten, versteht sich für den Christdemokraten und den Sozialdemokraten von selbst. Pragmatische Politik. „So machen wir das immer schon“, sagt Brüssermann.
Im Rathaus haben die beiden nach eigenen Angaben offene Türen eingerannt. Bisher seien sie nur auf Begeisterung gestoßen, sagt Hasenclever. Dabei ist das Projekt noch in einer sehr frühen Phase. Bisher gibt es weder Planungen noch Geld für den zwei Kilometer langen Weg. „Aber nach dem Erfolg der Nordbahntrasse kann eigentlich niemand mehr etwas dagegen sagen“, glaubt Hasenclever.
Auch für Dajana Meier ist das Ziel nun in erreichbarer Nähe, den Osten der Stadt noch stärker an die Nordbahntrasse zu binden. Sie kämpft seit Jahr und Tag darum, das Wupperufer begeh- und befahrbar zu machen. An vielen Stellen sind bereits Erfolge sichtbar.
Dabei soll der neue Rad- und Gehweg nicht nur Freizeitwert haben. In Heckinghausen und Langerfeld beschäftigen in 3M, Johnson&Johnson, Vorwerk, und Erfurt allein vier Firmen einige Tausend Mitarbeiter, die den Weg nutzen könnten. Darüber hinaus kämen durch die neue Verbindung gut 20 000 Heckinghauser in den Genuss eines bemerkenswerten Radwegenetzes. „Wir verbinden die Wupper mit der Ruhr“, sagt Hasenclever.
Aber auch aus einem weiteren Grund hat der zwei Kilometer Lange Weg einen Sinn, wenn er denn gebaut wird. Die Stadtverwaltung plant in Langerfeld auf dem ehemaligen Gelände der Firma KroSchu ein beträchtliches Neubaugebiet für Einfamilienhäuser. Der neue Radweg verbände auch dieses Gebiet mit dem Wuppertaler Radwegenetz in Richtung Ruhrgebiet.
Etwaige Kosten können die beiden Bezirksbürgermeister und Dajana Meier bisher nur grob schätzen. Gemessen an den letztlich knapp 40 Millionen Euro für die Nordbahntrasse könnten für die Strecke von Heckinghausen nach Langerfeld etwa drei bis vier Millionen Euro anfallen. Kostspielig wäre demnach vor allem eine Rampe, mit der die Strecke von der Brücke Grundstraße auf ein stillgelegtes Bahngleis geführt werden müsste. Hinzu kämen Kosten für einen Zaun, der das stillgelegte von einem noch betriebenen Gleis trennen müsste. „Das gibt es woanders auch schon. Rechtlich dürfte das kein Problem sein“, sagt Dajana Meier. „Im Tunnel haben wir bisher zwar noch keine Fledermaus entdeckt. Aber es gibt sie bestimmt. Zum Glück wissen wir von der Nordbahntrasse, wie wir damit umgehen müssen.“ Meier schätzt, dass der „Ruhr - Wupper Geh- und Radweg“ in etwa fünf Jahren eröffnet werden könnte, vorausgesetzt, die Schwarzbachtrasse ist bis dahin fertig und die Wuppertaler Politik will ihn überhaupt.
Dafür spricht, dass Oberbürgermeister Andreas Mucke (SPD) zum nächsten Treffen mit den Interessenvertretungen für den Radverkehr eingeladen hat. Themen unter anderem: die Verlängerung der Schwarzbachtrasse und der Wupperradweg. An den und an die Schwarzbachtrasse soll sich die Langerfelder Trasse einmal anschließen.