Leergekauft: Das Sozialkaufhaus braucht dringend Spenden
Insbesondere bei Baby- und Kinderkleidung ist die Nachfrage derzeit größer als das Angebot.
Barmen. Im Wuppertaler Sozialkaufhaus der Tafel sind viele Regale leer. Insbesondere Kinderkleidung wird dringend gesucht, immer mehr Wuppertaler nutzen und brauchen die gemeinnützigen Angebote, wie Tafel-Chef Wolfgang Nielsen auf Anfrage der WZ erklärte. „Das Geld ist knapp, die Menschen müssen sparen“, sagt er und fügt an: „Wenn einer gar nichts hat, dann bekommt er die Sachen bei uns auch geschenkt.“
Jetzt braucht aber erst mal das Sozialkaufhaus Unterstützung: Wegen der permanent steigenden Nachfrage werden dringend Spender gesucht. „Obwohl die Spendenbereitschaft der Wuppertaler Haushalte und Geschäfte groß ist, besteht im Moment ein Engpass“, bestätigt auch Uwe Wunderlich, Leiter des Sozialkaufhauses. Viele Familien und junge Mütter nutzen die Einrichtung — aber die Auswahl an Second-Hand-Kleidung ist derzeit stark eingeschränkt. Vielen Kundinnen steht nur noch eine kleine Anzahl von Bodys, Hemdchen, oder Stramplern zur Verfügung.
„Es fehlt vor allem an Baby-und Kinderkleidung, aber auch vieles andere, wie Bettwäsche oder Decken können wir gebrauchen“. stellt Irmhild Albowski fest. Als Ein- Euro-Jobberin ist sie jeden Tag sechs Stunden im Kaufhaus tätig und weiß, wo die Lücken sind. „Ab Größe 50 nehmen wir gerne Kleiderspenden entgegen.“
Etwa 120 bis 200 Kunden kommen täglich ins Kaufhaus, zum Teil Menschen, die mit Bekleidung und Möbeln bei „Null“ wieder anfangen müssen. Uwe Wunderlich kann sich nicht daran erinnern, dass schon mal ein Engpass bei Kinderkleidung bestanden hat. „ Es kommen viele junge Mütter, die darauf angewiesen sind, bei uns ihren Bedarf zu decken und die Tendenz ist steigend.“ stellt er fest. In einer eigenen Kinderabteilung werden demnächst Bekleidung, Spielsachen und Möbel angeboten.
Der Bedarf wächst ständig. Alleine in Wuppertal stocken derzeit 8000 Menschen ihr Gehalt mit Hartz-IV auf, bestätigt Thomas Lenz, Leiter des Jobcenters.
