Legionellen im Leistungszentrum: Not-Duschen für die Olympioniken
Auf Küllenhahn sind Bakterien im Duschwasser. Notfall-Regelung für Sarah Poewe und Christian vom Lehn geplant.
Wuppertal. Bei der Europameisterschaft in Debrecen sorgen Sarah Poewe und Christian vom Lehn vom SV Bayer Wuppertal gerade für Top-Ergebnisse. Das macht schon Lust auf die Olympischen Spiele in London, für die sich die beiden Aushängeschilder des Wuppertaler Schwimmsports dank herausragender Leistungen qualifiziert haben.
Klar, dass sie sich nur neun Wochen vor dem Beginn der Spiele keine Unterbrechung im Training leisten können, wenn sie am Montag aus Ungarn zurückkehren. Doch gerade die drohte jetzt erneut im Schwimmleistungszentrum auf Küllenhahn. „Legionellenbefall“ lautet der Befund, der in Wuppertals modernem Sportbad schon Ende März für eine mehrtägige Schließung gesorgt hatte.
Die Werte für den Befall des Duschwassers mit den Bakterien, die eine Art Lungenentzündung auslösen können, waren erneut erhöht. Der im April erfolgte Einbau von Brausenköpfen mit speziellen Bakterienfiltern hat sich als unzureichend erwiesen.
Am gestrigen Freitag wurde das Leitungssystem nun thermisch desinfiziert, das heißt, mehr als 70 Grad heißes Wasser wurde durch alle Leitungen geschickt, um die Bakterien abzutöten. „Für die Öffentlichkeit und den Schulsport bleibt das Bad so lange geschlossen, bis das Ergebnis der anschließenden Messungen vorliegt“, sagte Dirk Baumer, stellvertretender Leiter des Gebäudemanagements. Die Resultate werde das Bergische Wasserlabor in zehn bis 14 Tagen liefern.
Zwischenzeitlich geht die Stadt allerdings auf die Belange ihrer Top-Schwimmer ein. Bayer-Trainer Farshid Shami erkundigte sich aus noch Ungarn, ob es nötig sei, sich nach einem Ersatzbad umzusehen. In der heißen Phase der Olympiavorbereitung wäre ein Umzug aber sehr störend.
Doch so weit muss es nicht kommen. Baumer: „Wir haben für die Leistungsschwimmer drei Duschen noch einmal mit speziellen Filtern ausgerüstet. Die lassen sich auch gut kontrollieren und pflegen, so dass eine Gefährdung ausgeschlossen ist.“
Eine dauerhafte Lösung erfordert Umbaumaßnahmen, die erst in der zweiten Hälfte der Sommerferien in Angriff genommen werden könnten. Poewe und vom Lehn sind dann in London am Start.