Junior Uni Wuppertal Lego-Modelle: „Bauen der Zukunft“ ist vor allem umweltbewusst

In der Junior Uni präsentierten Sechs- bis Zehnjährige, wie sie Häuser entwerfen. Dachgärten und Solaranlagen gehören dazu.

Junge Tüftler stellen  „Gebäude der Zukunft“ vor: (v.l.) Finn, Adam, Benjamin, Sofian, Carmen und Gruppenleiterin Jeannine Divoux.

Foto: Fischer, Andreas H503840

Wie soll ein Gebäude der Zukunft aussehen? Mit dieser Frage beschäftigten sich Grundschüler bei der diesjährigen First Lego League Junior. Aus Legosteinen bauten sie Häuser, die für neue Herausforderungen gewappnet sind. „Boomtown build – gestaltet das Bauen der Zukunft“ lautete das offizielle Motto. Teams aus Sechs- bis Zehnjährigen hatten sich in Schulen, aber auch privat damit auseinandergesetzt. In der Junior Uni präsentierten gestern zehn Teams aus ganz NRW ihre Ergebnisse. Wobei in dieser jungen Altersgruppe – anders als in der Lego League für die etwas älteren – keine Sieger gekürt wurden. Stattdessen erhielten alle Gruppen Medaillen und Urkunden. Für jede Gruppe hob das Gutachter-Team Aspekte hervor, die die jeweiligen Kinder besonders gut gelöst hatten: Das konnte der Umweltaspekt sein, das Design, aber auch die Zusammenarbeit in der Gruppe.

Team Lego Kids for Future von der Junior Uni hatte ein fünfstöckiges breites Haus mit mehreren Dachgärten gebaut. „Wir haben unser Gebäude so gestaltet, dass es sehr umweltfreundlich ist – mit Solaranlage“, erklärte Adam (7). „Das Dach ist nach Süden ausgerichtet.“ Damit auch Rollstuhlfahrer ins Gebäude kommen, gab es einen Aufzug. „Mit Fahrstuhlmusik und Alarmanlage“, betonte Sofian (9) und ließ diese per Tablet erklingen. „Wir haben das so programmiert, dass der Aufzug an jeder Etage anhält“, sagte Carmen (9). Es gab ein Schlafzimmer mit Doppelbett und Stockbett, eine Küche und einen Weltraumsimulator. „Nachts kann man auch den Rasen sprengen“, fügte Finn (9) noch hinzu.

Extra aus Meerbusch angereist waren gleich fünf Teams der Adam Riese Schule. Dort war der Andrang auf die Lego-AG so groß, dass die fünf Gruppen mit jeweils sechs Schülern sofort voll waren. Damit überhaupt genügend Legosteine für so viele Kinder vorhanden sind, sponserte der Digitalisierungs-Dienstleister AYB diese.

Auch Büros und ein Flüchtlingsheim wurde geplant

Eines der fünf Teams sind die Crazy Parrots. Sie stellten ein Bürogebäude aus. „Oben haben wir einen kleinen Garten zum Luft schnappen. Daneben liegen Bausachen, falls mal etwas kaputt geht“, verdeutlichte Alicia (8). „Und hier oben haben wir ein Windrad, damit kann man umweltfreundlichen Strom erzeugen“, sagte Karl (9). Aslan (11) führte den programmierten Effekt vor: „Wenn hier jemand reinkommt, dreht sich das Windrad.“

Die Freunde Moritz (9) und Luca (8) aus Ratingen-Lintorf haben sich privat für die Lego League zusammengetan. Auch ihre kleinen Geschwister durften im Team „Lustige, Innovative, Mutige Mannschaft“ mitmachen. Vergangenes Jahr hatten sie für den gleichen Wettbewerb in Paderborn eine Mondstation gebaut, jetzt präsentierten sie ein formschönes, symmetrisches Gebäude mit fünf Stockwerken. „Das Coole ist, man kann bei uns die Blöcke einfach austauschen und in ein anderes Stockwerk ziehen“, schwärmte Moritz. Luca zeigte die Elektro- und Wasserstoff-Tankstelle und erklärte sofort, wie Wasserstoff als Treibstoff funktioniert. „Die Pflanzen hier stellen für uns den Sauerstoff her“, ergänzte er. Mit dem Motor wird die Schranke vor der Garage betrieben, die vom Tablet aus geöffnet und geschlossen werden kann. „Wir haben auch einen Unverpacktladen, ein Restaurant, Wohnräume und oben ein Schwimmbad“, sagten die Jungen. Das ganze Team hatte extra eigene T-Shirts entworfen, die alle stolz trugen.

15 Minuten hatte jedes Team Zeit, sein Gebäude in einem Nebenraum zu präsentieren. Auch die Poster zählten mit: Darauf hatten die Schüler ihr Konzept erklärt. So erfuhren die Gäste in der Junior Uni, dass die Lego Experten ihr Gebäude extra breit konzipiert hatten, um für Erdbeben gewappnet zu sein. Die Entwicklungsforscher hatten die Fenster mit einem Motor verbunden, der alle gleichzeitig öffnen konnte zum Stoßlüften. Und das Team Dilo hatte ein Flüchtlingsheim gebaut, „weil wir Leuten in Not helfen wollen“. Eltern und andere Interessierte strömten von Stand zu Stand und ließen sich die Details erklären. Am Schluss wurden die Urkunden und Medaillen verliehen.