Fussball-Länderspiel: Jungstars heiß auf Nordiren
Im Stadion am Zoo trifft das U21-Nationalteam heute Abend (Anstoß 20.15 Uhr) auf die Auswahl Nordirlands.
Wuppertal. "Schade, er war so gut drauf und hatte sich viel vorgenommen", kommentierte Dieter Eilts, Bundestrainer der deutschen U21-Fußball-Nationalmannschaft, die Absage des Wolfsburger Stürmers Ashkan Dejagah.
Der Deutsch-Iraner steht wegen einer Muskelblessur in der linken Wade für das EM-Qualifikationsspiel gegen Nordirland im Stadion am Zoo (Anstoß 20.15 Uhr) nicht zur Verfügung.
Das hätte die Chance auf eine Nachnominierung des gebürtigen Wuppertalers Richard Sukuta-Pasu (Bayer 04 Leverkusen) erhöht. Doch auch "Richie" muss für das "Heimspiel" passen. "Klar, wäre er ein Kandidat gewesen. Aber er hat Magen-Darm-Probleme", so Eilts.
Der ehemalige Bremer Profi ist vor dem wichtigen Qualifikationsspiel gegen die Nordiren wahrlich vom Pech verfolgt. Denn neben Dejagah fallen auch Aaron Hunt (Werder Bremen), Baris Özbek (Galatasaray Istanbul), Patrick Ebert (Hertha BSC), Marcel Heller (MSV Duisburg), Benedikt Höwedes und Manuel Neuer (beide Schalke 04) sowie der gebürtige Wuppertaler Gonzalo Castro verletzungsbedingt aus. Jan Rosenthal (Hannover 96) muss wegen einer Gelbsperre zuschauen.
"Die Ausfälle sind wirklich schade, aber wir verzweifeln nicht und werden das auffangen", sagt Eilts und macht in Optimismus. "Die Mannschaft ist im Training gut drauf und will die Niederlage gegen Moldawien vergessen machen. Sie brennt", so Eilts in Anspielung auf die 0:1-Schlappe vor zwei Wochen.
Gegen Nordirland sollte sich Deutschland tunlichst keine weitere Niederlage in der Gruppe neun erlauben. Zwar ist das Eilts-Team Spitzenreiter (13 Punkte), doch der punktgleiche Zweite Israel sitzt im Nacken. Für Nordirland geht es gar um alles, denn der Dritte (12 Zähler) schließt die EM-Qualifikation mit dem heutigen Spiel bereits ab.
Deutschland trifft am kommenden Dienstag, 9. September, in Duisburg auf Israel. Nur die Sieger der zehn Qualifikationsgruppen und die vier besten Gruppenzweiten qualifizieren sich für die sieben Play-off-Begegnungen. Die Sieger dieser Spiele fahren zur EM-Endrunde nach Schweden (15. bis 29. Juni2009).
Freuen dürfen sich die Zuschauer im Stadion auf Bundesliga-Stars wie Toni Kroos (Bayern München), Sami Khedira (VfB Stuttgart), Mats Hummels (Borussia Dortmund) und Mesut Özil (Werder Bremen). Erwartet werden 7000 Zuschauer, im Vorverkauf wurden bereits 3700 Tickets abgesetzt.
Laut Peter Keller, Leiter des Sportamtes, ist der Stadion-Rasen in einem guten Zustand. Zugänglich für die Zuschauer sind nur die Haupttribüne und die Nordtribüne (Stehplätze vor der alten Stadiongaststätte). Bereits heute Morgen ab acht Uhr wird das Stadion von einem Sicherheitsdienst bewacht.
Während die deutsche Mannschaft außer dem Stadion von Wuppertal nicht viel mitbekommt, gleicht die Reise für die Nordiren eher einem Betriebsausflug. "Da Deutschland und Israel noch gegeneinander spielen, ist die Qualifikation für uns so gut wie unmöglich", sagte Trainer Steve Beaglehole gestern in einem Vohwinkeler Eiscafé.
Der 48-Jährige hatte mit seinen Spielern eine Schwebebahn-Fahrt gemacht und war restlos begeistert. "Es ist einfach fantastisch, wie die deutschen Ingenieure so etwas schon vor über 100 Jahren bauen konnten." Überhaupt fühlen sich die Nordiren, die im Waldhotel Eskesberg logieren, in Wuppertal sehr wohl.
"Unsere Unterkunft ist wunderschön und die Menschen in der Stadt sind sehr nett und überaus hilfsbereit", so Beaglehole, der gute Chancen sieht, sein Team zur nächsten U21-EM im Jahre 2011 führen zu können. "Da die Liga in Nordirland zu schwach ist, spielen meine Jungs fast alle bei englischen oder schottischen Vereinen und diese Erfahrung wird sich sicher auszahlen."