Handball: Beyeröhder Sieg ist Pflicht

Im Heimspiel gegen TuS Metzingen soll am Samstag endlich der erste Saisonerfolg her.

Wuppertal. "Es wird höchste Zeit, dass wir endlich für unsere Arbeit belohnt werden", sagt Beyeröhdes Trainer René Baude ungeduldig und erwartet am Samstag im Heimspiel gegen TuS Metzingen (18 Uhr, Buschenburg) das erste Erfolgserlebnis der Saison.

Als wichtigste Voraussetzung sieht der angesichts von 0:10-Punkten leidgeprüfte Coach den Auftakt des "Vier-Punkte-Spiels" gegen den mit zwei Pluspunkten anreisenden Gegner.

"Wir müssen die ersten zehn Minuten gewinnen", sagt Baude in Erinnerung an die Niederlage in Mainzlar, wo es bereits nach fünfeinhalb Minuten 4:0 für die Gastgeberinnen stand.

Dem wäre allerdings entgegen zu halten, dass Metzingen im Spiel gegen Zwickau sogar mit 1:6 zurück lag und noch einen 28:20-Erfolg feiern durfte. Kein Zweifel: Ein Sieg für Beyeröhde ist "Pflicht". Sonst wird sich der Verein frühzeitig eingestehen müssen, dass er mit der 2.Bundesliga überfordert ist.

Eine Vorberichterstattung auf ein Beyeröhder Spiel ist nicht komplett ohne eine neue Hiobsbotschaft. Nach der Verletzung von Caro Kordt erwischte es am Montag bei der ersten Übung einen der wenigen Lichtblicke beim 23:28 in Mainzlar. Torhüterin Linda Martin, die sich den Fuß umgeschlagen hat, wird am Samstag wohl nicht spielen können. Nun muss Neuzugang Lilla Mozga beweisen, dass sie hält, was man sich von ihr versprochen hat.

Die "Tussies", wie sich die Metzinger Spielerinnen selbstironisch nennen, umgibt eine gewisse Tragik. Vor zwei Jahren hatten sie das Aufstiegs-Finale gegen Beyeröhde souverän gewonnen, ehe bekannt wurde, dass während der Meisterschaft nicht spielberechtigte Aktive eingesetzt wurden. Die Folge war die Aberkennung der Punkte und eine neue Runde, die mit dem Beyeröhder Aufstieg endete.

In diesem Jahr sorgte wieder ein Funktionär für erhebliche Probleme: Er soll in seiner Eigenschaft als Entscheidungsträger bei der Kreissparkasse Reutlingen einen sechsstelligen Betrag zugunsten der "Tussies" zweckentfremdet haben.

Nachdem die Sparkassen-Revision der Sache auf die Spur gekommen war, klafften plötzlich riesige Lücken im Metzinger Etat, und die Spielerinnen versuchten unter anderem mit dem Verkauf von Selbstgebackenem auf dem Wochenmarkt ein wenig Bares in die Kassen zu bekommen. Aktionen, die das Zusammengehörigkeitsgefühl sicher stärken.

Ebenso glühend wie die "Erste" am Samstag, hofft die A-Jugend am Sonntag um 18 Uhr auf zwei Punkte. Die Voraussetzungen sind allerdings ganz anders: Der TVB-Nachwuchs und St. Tönis belegen verlustpunktfrei die beiden ersten Plätze der höchsten Klasse, der Regionalliga, und kämpfen um die alleinige Tabellenführung.