Handball: BHC darf sich keinen weiteren Ausrutscher erlauben

Der Zweitligist erwartet am Samstag den Aufsteiger LeichlingerTV. Anwurf in der Bayer Halle ist um 18.15 Uhr.

Wuppertal. Wiedergutmachung ist angesagt am Samstag (Anwurf 18.15 Uhr) in der Bayer-Halle. Nach der Niederlage im Spitzenspiel gegen Friesenheim und der enttäuschenden Leistung beim Remis in Groß-Bieberau, zählt für die Handballer des Zweitligisten Bergischer HC nur ein Sieg, wenn er im Aufstiegsrennen weiter ein Wörtchen mitsprechen will.

Mit dem Tabellenvorletzten LeichlingerTV kommt ein Team in die Bayer-Halle, gegen das sich die Bergischen keinen weiteren Punktverlust erlauben darf. Auch wenn in Derbys besondere Gesetze herrschen.

Der Aufsteiger hat sich nach einem schwachen Saisonstart (1:15-Punkte) inzwischen in der Liga akklimatisiert. Mit zwei Siegen in Folge (in Groß-Bieberau und gegen das Spitzenteam Coburg) platzte der Knoten. Zuletzt sorgte die 33:40-Heimniederlage gegen Bietigheim aber wieder für einen Dämpfer.

Auch deshalb, weil sich Torwart Stefan Nippes bei einem Zusammenprall mit einem Gegenspieler das Schienbein brach. Eine Riesenenttäuschung für den langen Rotschopf, der in der vergangenen Saison noch beim BHC spielte und morgen seinen "alten Kameraden" und dem jüngeren Bruder Kristian gerne ein Schnippchen geschlagen hätte.

Nach der gestrigen Operation wird Stefan Nippes aber höchstens von der Tribüne aus mitfiebern können. Für heute werden die Leichlinger die Verpflichtung eines weiteren Torhüters bekanntgeben. Heißer Kandidat ist Matthias Reckzeh vom Erstligisten Dormagen.

Wenn es einen Gegner gibt, den BHC-Trainer Raimo Wilde inzwischen wie seine Hosentasche kennt, dann ist das Leichlingen. Die Rheinländer tragen ihre Heimspiele immer freitagabends aus, was Wilde nutzt, um regelmäßig den Rest der Liga unter die Lupe zu nehmen.

Beim Leichlinger TV sind vor allem Rückraum und Kreisläufer zu beachten. "Mittelmann Born spielt einen guten und sicheren Ball. Und wenn Kaluzinski auf Halblinks einen guten Tag erwischt, wird es für jeden Gegner gefährlich", orakelt Wilde. Auch Krekler (Halbrechts), vor allem aber Kreisläufer Scherer, müsse man auf der Rechnung haben. "Er gefällt mir sehr gut. Wenn der erst mal den Ball hat, ist er kaum mehr zu stoppen", sagt Wilde.

Nachdem der BHC zuletzt in Groß-Bieberau den eigenen Ansprüchen weit hinterher hinkte, gab es unter der Woche einige ernsthafte Gespräche. Das Rätsel, warum fast die gesamte Mannschaft einen rabenschwarzen Tag erwischte, konnte allerdings noch nicht gelüftet werden. "Ist ja zumindest ein Zeichen dafür, dass wir einen sehr ausgeglichenen Kader haben", sagte Wilde mit Galgenhumor.

Rechtsaußen Simon Kluge, der zuletzt weder von Kristian Nippes noch von Marcel Billen, auch nur annähernd ersetzt werden konnte, hat seinen Lungeninfekt überwunden und steht zur Verfügung. Nachwuchsmann Billen bekommt eine Denkpause.