Handball: BHC rennt weiter hinterher
Nach dem 32:28-Erfolg gegen Bietigheim beträgt der Rückstand auf Bittenfeld 14 Treffer.
Wuppertal. In der 2. Handball-Bundesliga bleibt es auch nach dem drittletzten Spieltag spannend im Rennen um den Relegationsplatz. Der Bergische HC siegte gegen Bietigheim mit 32:28 (17:12), Bittenfeld schlug TuSEM Essen mit 34:25 und Hüttenberg gewann in Erlangen 27:26.
Bittenfeld konnte seinen Vorteil im Torverhältnis gegenüber dem BHC dank eines guten Endspurts (zehn Minuten vor Schluss führten die Schwaben nur 25:22) wieder ausbauen. Der BHC ist punktgleich mit Bittenfeld, liegt inzwischen aber wieder 14 Treffer zurück.
Dabei hatten die "Löwen" in der Klingenhalle gegen Bietigheim einen sensationellen Blitzstart erwischt. Die Abwehr stand wie eine Wand, vor der die Gäste in ihren ersten fünf Angriffen viermal den Ball verloren. Der BHC schnappte sich die Bälle und konterte blitzschnell.
Nach dem Doppelschlag von Kristoffer Moen hieß es bereits nach 52 Sekunden 2:0, und als nach nicht einmal fünf Minuten schon ein 5:1 auf der Anzeigetafel aufleuchtete, nahm Bietigheims Trainer Jochen Zürn schon seine Auszeit. Zumindest bis zum Stand von 8:2 mit eher mäßigem Erfolg.
Doch die Bietigheimer waren weit davon entfernt, die Partie frühzeitig abzuschenken. Das Spiel verlief fortan in Wellen. Die Gäste kamen etwas heran - der BHC, mit einem starken Jan Stochl von Beginn an zwischen den Pfosten - setzte sich wieder auf sechs oder sieben Tore ab. Und das trotz der eher einseitigen Strafzeitenverteilung.
Als Mathias Fuchs durch einen energischen Hechtsprung den Ball eroberte und der gut aufgelegte Henning Quade den Gegenstoß zum 27:19 (53.) abschloss, schien die Vorentscheidung gefallen zu sein. Doch die Bietigheimer erwiesen sich als Spielverderber und nutzten in der Folge Abschluss- und Konzentrationsprobleme der Hausherren konsequent aus.
Als der BHC-Vorsprung zwei Minuten vor Ende der Partie auf 29:27 zusammen geschmolzen war, ging es nicht mehr um das Torverhältnis, sondern einzig darum, den Vorsprung über die Runden zu bringen. Jiri Vitek (2) und Jens Reinarz (per Siebenmeter) sicherten die zwei Punkte, die den BHC im Rennen halten.
BHC-Coach HaDe Schmitz sah sich bestätigt: "Es war das erwartet schwere Spiel. Man hat gesehen, dass man sich bei Bietigheim nicht nur auf zwei oder drei Spieler konzentrieren kann, weil sie alle sehr gut sind. Ein Problem war natürlich auch, dass wir heute sehr häufig in Unterzahl spielen mussten. Gegen eine so spielstarke Mannschaft wie Bietigheim ist das sehr schwer."
Linksaußen Jens Reinarz, war, trotz des BHC-Blitzstarts, mit dem eher knappen Endergebnis nicht unzufrieden: "Eine Mannschaft wie Bietigheim schießt man nicht mal eben mit 20 Toren aus der Halle. Die Mannschaft ist so gut besetzt, dass ich sie vor der Saison ganz weit oben erwartet habe. Klar wäre es möglich gewesen mit acht Toren Vorsprung zu gewinnen, aber dafür haben wir ein paar Fehler zu viel gemacht. Vor allem in der 2. Halbzeit hatte ich aber auch den Eindruck, dass so ziemlich alle 50:50-Situationen von den Schiedsrichtern gegen uns gepfiffen wurden."
"Bietigheim kann man nur kurz überraschen. Aber dann haben die die passende Antwort parat. Dass es so knapp wurde, ist schade", sagte Joey Duin.