Handball: TV Beyeröhde atmet durch
Beim 30:25-Sieg gegen den TV Walsum zeigt der Regionalligist mehr Krampf als Kampf.
Wuppertal. „Wer heute großen Handball erwartet hat, der ist unter falschen Voraussetzungen in die Halle gekommen.“ Beyeröhdes Trainer René Baude sprach nach dem mühsamen 30:25 (13:10)-Sieg gegen den Abstiegskandidaten TV Walsum-Aldenrade ein großes Wort gelassen aus und traf damit den Nagel auf den Kopf: Mit „großem Handball“ hatten die 60 Minuten in der Buschenburg tatsächlich nichts zu tun.
Es war Abstiegskampf pur mit all seinen Unzulänglichkeiten, die es auch in Fülle zu sehen gab.
Nach dem 22:22 durch die bis auf zwei, drei Ausnahmen handballerisch sehr begrenzten Gäste, die einmal sogar 14:13 geführt hatten, waren es vor allem die Münch-Zwillinge Mandy und Sandra, die Verantwortung übernahmen.
Sie „tankten“ sich auch durch die teilweise überharte Walsumer Deckung und hatten mit 17 Treffern den Löwenanteil an der Beyeröhder Torausbeute.
Die ungenügende Chancenverwertung war es vor allem, die die gut 100 Zuschauer auf den Rängen und auch Baude an den Rand der Verzweiflung brachte, denn was nach energisch vorgetragenen Gegenstößen über oder neben dem Walsumer Tor, an Querlatte und Pfosten oder bei Manuela Doktor landete, lässt sich kaum mit Worten beschreiben.
Nach souveränem Beginn und einem 10:5-Vorsprung nach einer Viertelstunde schien alles planmäßig zu laufen. Doch dann erwiesen sich die zahlreichen Einwechselungen als wenig erfolgreich, und aus Kampf wurde Krampf.
Da auch TVB-Torhüterin Nicole Bonna ständig die Bandbreite zwischen Bundes- und Kreisliga offenbarte, kamen die Gäste auf. Das setzte sich bis zur 50. Minute fort, bis die Münch-Schwestern und auch die beherzt kämpfende Angelika Bensch zusammen mit der Anfangsformation die erforderliche Zielstrebigkeit zeigten.
Wobei angemerkt werden muss, dass neun Walsumer Zeitstrafen (dabei zwei rote Karten) die Beyeröhder Torerfolge erleichterten, zumal Gäste-Trainer Jörg Freund zum Schluss keine Alternativen mehr auf der Bank hatte.
„Der Sieg war heute enorm wichtig im Kampf gegen den Abstieg. Alles andere ist zweitrangig“, war Baudes Meinung.