Handball: TV Beyeröhde verteilt Geschenke
Zweitligist nach 24:35 beim TuS Metzingen total frustriert.
Wuppertal. Als am Samstag in der Metzinger Ötsch-Halle die Schluss-Sirene ertönte, da war die Story dieser Saison für den TV Beyeröhde um ein weiteres düsteres Kapital reicher. 35:24 (15:12) hieß es für die "TuSsies" aus Metzingen, denen die Aufgabe durch die Gäste erheblich erleichtert wurde.
"Das waren so zwischen 25 und 30 Fehlwürfe, und wenn noch die technischen Fehler dazu gerechnet werden, dann haben wir dem Gegner praktisch vierzig Mal den Ball geschenkt. So kann man in der 2. Bundesliga natürlich nicht bestehen," meinte Beyeröhdes leidgeprüfter Trainer Peter Brixner folgerichtig. Aber schon die Voraussetzungen vor dem Anpfiff waren alles andere als vielversprechend: Torhüterin Linda Martin machte die Reise ins Schwabenland wegen ihrer schon rekordverdächtigen Dauererkältung ebenso wenig mit wie die erkrankte Rechtsaußen Stella Kramer. Lisa Nettersheim ist nach wie vor angeschlagen.
Und dann stellten sich bei "Leitwölfin" Anna Brandt schon nach kurzer Zeit wieder so starke Rückenschmerzen ein, dass sie nur noch bei Siebenmetern (sie verwandelte alle sechs) eingesetzt werden konnte. Da sich die stark agierende Ilka Held relativ schnell zwei Zeitstrafen zugezogen hatte, war der Abwehr-Mittelblock gesprengt, und das Unglück nahm nach 2:1-Führung rapide seinen Lauf. 2:8 hieß es schon nach gut neun Minuten, weil die Deckung kaum noch funktionierte. Eine Hypothek, die nicht mehr abgetragen werden konnte, zumal es reihenweise Fehlwürfe aus allen Mannschaftsteilen gab.
Dennoch war der Drei-Tore-Rückstand zur Pause noch Anlass zu Hoffnungen auf eine Ergebnisverbesserung. Doch die Kabinen-Ratschläge von Peter Brixner hatten die Köpfe der Spielerinnen offensichtlich nicht erreicht. Schon kurz nach dem Wiederanpfiff war der Metzinger Vorsprung auf sechs Treffer angewachsen, zumal Torhüterin Tini Herrmann nach einigen guten Paraden (unter anderem zwei parierte Siebenmeter) hinter der instabilen Deckung sichtlich abbaute.
In der Schlussviertelstunde ging für sie die A-Jugend-Keeperin Yvonne Scholz zwischen die Pfosten. Die 18-jährige machte ihre Sache vorzüglich, zeigte einige Blitzreaktionen, entschärfte auch einen Siebenmeter. Sie konnte das abschließende Debakel jedoch ebenso wenig verhindern wie die Münch-Zwillinge und Kristin Niggeloh (alle drei ebenfalls aus der A-Jugend).
Sandra Münch traf zwei mal, Kristin Niggeloh ein Mal. "Wenn man Jugendspielerinnen einsetzt, dann muss man ihnen auch Fehler zugestehen," nahm Team-Managerin Steffi Osenberg das eine oder andre Missgeschick der Teenies nicht tragisch. Doch dass das Minimalziel "Klassenerhalt" bei acht noch ausstehenden Spielen in immer weitere Ferne rückt, ist inzwischen selbst den noch vorhandenen Optimisten im Beyeröhder Lager klar.