Fußball-Oberliga CSC-Drama in der Nachspielzeit

Wuppertal · Auf dramatische Art und Weise sind Fußball-Oberligist Cronenberger SC am Sonntag Nachmittag beim 2:2 (0:0) gegen den bisherigen Tabellenführer VfB Hilden drei sicher geglaubte Punkte aus der Hand gerissen worden.

Die CSC-Spieler Luka Sola am Ball und Rasim Syuleyman sorgten auf der linken Seite immer wieder für Gefahr.

Foto: Tim Oelbermann

Nach einer denkwürdigen Nachspielzeit mit zwei Toren des VfB (94., Foulelfmeter und 97.) entlud sich der gesamte Cronenberger Frust auf Schiedsrichter Dustin Sperling, der fragwürdige acht Minuten oben draufgepackt hatte. „Ich rede nur sehr ungerne über den Unparteiischen, aber heute muss ich so deutlich werden: Er hat uns um den verdienten Lohn gebracht, und das habe ich ihm persönlich auch so gesagt“, kochten auch Ferdi Gülencs Emotionen hoch. CSC-Innenverteidiger Jordan Santowski meinte: „Der Schiedsrichter sagte zu mir, dass der Foulelfmeter für Hilden die letzte Aktion im Spiel sei.“ Doch es kam anders: Sperling pfiff die Partie zum Erstaunen aller, die es mit dem CSC hielten, noch einmal an - zunächst vergab Joker Ilyas Vöpel die Riesenchance auf das 3:1, und dann traf Salim El Fahmis Tor die Cronenberger mitten ins Herz - dass Yannik Radojewski den Strafstoß von Talha Demir drei Minuten zuvor pariert hatte und El Fahmi erst den Nachschuss zum 2:1 versenkte, machte die Sache für den CSC noch bitterer. An der Seitenlinie wurde nach dem Ausgleich im Kollektiv nur noch geschubst, provoziert und diskutiert - ein Fußball-Nachmittag, den bei CSC und VfB wohl so schnell niemand vergessen wird. 

Weniger spektakulär waren die 94 Minuten zuvor, in denen sich Gülencs Mannschaft die 2:0-Führung mit ihrer bis dahin besten Saisonleistung verdient hatte. Auch der Platzverweis nach Notbremse für Innenverteidiger Toni Angelov (81.) brachte die defensiv stabilen Cronenberger gegen einfallslos agierende Gäste nicht aus der Ruhe. „Ich bin unglaublich stolz, wie wir uns hier heute fußballerisch und kämpferisch präsentiert haben“, fand Gülenc nur lobende Worte. Die beiden Tore von Luka Sola (49.) und Dominik Heinen (57.) wurden klasse herausgespielt und prima von Stürmer Mike Osenberg vorbereitet. Gülenc hatte Kapitän Timo Leber ins defensive Mittelfeld neben Heinen beordert, was sich als weise Entscheidung herausstellte. Das Duo funktionierte genauso prächtig wie Sola mit Rasim Syuleyman auf der linken und Finn Belzer mit Phil Knop auf der rechten Außenbahn. Und der VfB? Der blieb vieles schuldig, musste aber schon ab der 25.Minute auf den angeschlagenen Abwehrchef Peter Schmetz verzichten. Spätestens ab diesem Zeitpunkt übernahm der CSC das Kommando und hätte die Führung schon vor der Halbzeit verdient gehabt. Letztendlich spielte der mutige Auftritt der Gastgeber nach dem Schlusspfiff nur noch eine untergeordnete Rolle - und dennoch wird mit etwas Abstand die Erkenntnis reifen, dass man es mit einer guten Tagesform insbesondere an der heimischen Hauptstraße allen Gegnern in der Oberliga schwer machen kann.