Wasserball: Erfolglose Aufholjagd vor nur 250 Zuschauern

Deutsche Wasserball-Damen unterliegen in der Schwimmoper Ungarn mit 13:16.

Wuppertal. Eine tolle Schwimmhalle, ein Ausrichter, der mit viel Mühe und engagierten Helfern den Grundstein für ein großes Wasserballfest gelegt hatte und auch die Tatsache, dass Wuppertal nach mehr als zehn Jahren wieder einmal Austragungsort eines wichtigen Wasserball-Länderspiels der Frauen war, lockten nur wenige Zuschauer in die Schwimmoper.

Nur 250 Besucher wurden Zeuge der Partie Deutschland gegen den Olympiavierten und zweifachen Weltmeister Ungarn. Die Gäste aus dem Mutterland des Wasserballs entschieden die Partie mit 16:13 für sich und behaupteten die Tabellenführung in der Qualifikationsrunde A für die Europameisterschaften Ende Januar nächsten Jahres in Eindhoven.

Die Hälfte der Zuschauer bestand sogar nur aus Freunden und Verwandten der deutschen Spielerinnen sowie aus Ehrengästen, an deren Spitze Oberbürgermeister Peter Jung die Begegnung verfolgte.

„An zahlenden Zuschauern hatten wir nur 80 Personen. Es ist schade, dass selbst absoluter Spitzenwasserball nicht mehr Besucher anzieht“, sagte Organisator Ernst-Werner Quambusch vom Ausrichter Schwarz-Weiß Wuppertal und war enttäuscht von der geringen Zuschauerresonanz.

Wuppertal ist in dieser Hinsicht aber kein Einzelfall. Das EM-Qualifikationsspiel der deutschen Frauen gegen die Slowakei (26:7 für Deutschland) Ende März in Krefeld sahen nur 300 Besucher. „Ich hätte mir in Wuppertal 401 Zuschauer gewünscht, das wäre dann einer mehr gewesen als beim letzten Länderspiel der Männer“, sagte die deutsche Team-Managerin Heike Köhnen.

Diejenigen, die den Weg in die Schwimmoper gefunden hatten, brauchten ihr Kommen aber nicht zu bereuen: Von Beginn an entwickelte sich eine schnelle Partie mit Torchancen auf beiden Seiten.

Nach einem guten Start der deutschen Sieben und der 3:2-Führung nach drei Minuten, geriet die Mannschaft von Bundestrainer René Reimann mit 8:15 in Rückstand. Im letzten Drittel startete sein Team eine Aufholjagd, Ungarn konnte die Begegnung aber noch mit 16:13 über die Zeit retten.

Nationalspielerin Mareike Kreuzner, die bis 2010 beim SV Neuenhof spielte, kam an alter Wirkungsstätte nur zu sporadischen Kurzeinsätzen und erzielte keinen Treffer.

Im Rückspiel am 2. Juli in Budapest haben die deutschen Nationalspielerinnen die nächste Gelegenheit, nach 27 Jahren und 39 Spielen endlich den ersten Sieg gegen die Wasserballmacht Ungarn einzufahren.