Losglück: Vater und Sohn sind beim Finale in München dabei
Peter und Jörg Sopp gewinnen Karten für das Champions League-Finale am Samstag in München.
Wuppertal. Rund eine Million Karten hätte der FC Bayern München nach eigenen Angaben für sein Champions-League-Finale „dahoam“ gegen dem FC Chelsea verkaufen können. So groß war die Nachfrage für das Spiel, das am Samstag in der heimischen Allianz-Arena steigt.
Klar, dass Jörg und Peter Sopp ihr Glück kaum fassen konnten, als sie vor wenigen Tagen vom FCB die frohe Botschaft per E-Mail erhielten. Sohn und Vater sind seit gut zehn Jahren Vereinsmitglied und hatten unabhängig voneinander am Auslosungsverfahren teilgenommen.
„Der Verein hat über 100 000 Mitglieder, und zig Fanclubs, die auch je mit vier Karten an der Verlosung teilnehmen“, da hatte ich mir eigentlich kaum Chancen ausgerechnet“, bekennt der 36-jährige Jörg Sopp. Als er seinem Vater per Telefon von seinem eigenen Glück informieren wollte, konnte er kaum fassen, dass der Fußballgott auch an den Vater gedacht hatte.
Noch größer war die Fassungslosigkeit, als wenige Tage später getrennt die Karten eintrafen und man feststellte, dass beide in der Kurve im Oberrang auch noch nebeneinandersitzen, niedrigste Kategorie, Kostenpunkt: 70 Euro. „Das ist wie ein Sechser im Lotto“, meint Peter Sopp (61), der auch mehr für eine Eintrittskarte bezahlt hätte.
Dabei hatte diesmal Vitamin B sicher keine Rolle gespielt, so wie 1974, als der FC Bayern in der Bundesliga beim WSV antrat und Peter Sopp - als Mitarbeiter beim VW-Autohaus Schulz über den Ex-WSV-Manager und Porsche-Vertreter Günter Grobbel Karten erhalten hatte. Nach der herben Pokalniederlage gegen Dortmund fiel Vater und Sohn das Lächeln für das WZ-Foto am Montag noch ein wenig schwer. „Das muss man erst mal verdauen, aber ich merke schon, wie das Fieber wieder steigt“, versichert Jörg Sopp.
Am Samstagmorgen geht es dann mit dem Auto in Richtung München, wo am Abend nach dem Spiel noch etwas gefeiert werden soll, ehe die beiden in ihr Hotel nach Ingolstadt fahren. „In München selbst war nichts Bezahlbares mehr zu bekommen, 700 Euro pro Übernachtung, selbst in Standardhotels, das geht gar nicht“, sagt Jörg Sopp. Denn eine Verlosung für Hotelbetten gab es leider nicht.