Luftreinigungsgeräte für Veranstaltungen Luftwechsel für ein soziales Miteinander in Pandemiezeiten

Wuppertal · Spezielle Luftreinigungsgeräte könnten in der kalten Jahreszeit eine sichere Umgebung in Innenräumen für Veranstaltungen bieten - trotz Corona. Doch der Preis ist hoch und man ist sich noch nicht einig.

Beim Testen der Luftfilteranlage wurden Aerosole mit Hilfe von Nebel dargestellt.

Foto: Heiner Mokroß

Spezielle Luftreinigungsgeräte könnten in der kalten Jahreszeit eine sichere Atmosphäre in Innenräumen bieten – trotz der Corona-Pandemie. Doch die sind teuer und bisher gibt es keine Regelung, diese effektiv zu nutzen.

Heiner Mokroß vom Förderverein Mirke ist eigentlich Diplomchemiker, tätig in der Gebäudeschadstoffsanierung. Nun hat er mit der Firma ESF aus Schermbeck Luftreinigungsgeräte aufgestellt und getestet. Es sei möglich, durch eine Erweiterung des Konzeptes der Fensterlüftung in der Winterzeit Luftreinigungsmaßnahmen zu ergreifen. „Es gibt Technik die man kurzfristig einsetzen kann, die wirksam ist“, so Mokroß - damit Betriebe noch Chancen hätten.

Um zu demonstrieren, wie Aerosole sich in der Luft verhalten, stellten sie Diskonebelgeräte auf. Die belastete Luft mit dem Nebel sei dabei aufgenommen und durch verschiedene Filter gereinigt wieder ausgetreten. Mokroß betont, es müsse mindestens ein sechsfacher Luftwechsel stattfinden, um Aerosole effektiv in Räumen zu filtern. Der Luftwechsel sei nur bei großen Anlagen gegeben. „Wir können den Menschen mit diesen Geräten eine saubere und sichere Atmosphäre bieten“, so Mokroß, „Man kann sich in einem solchen Raum letztendlich aufhalten.“

Eine solche sichere Atmosphäre könnte Jan Philip Wiepen vom Zaubertheater Wiepen seinen Zuschauern theoretisch bieten. Seine Lüftungsanlage erzeuge tatsächlich einen Luftwechsel. Bei coronabedingten Vorstellungen laufe sie auf doppelten Touren. Doch mit steigendem Inzidenzwert spiele dies richtlinientechnisch keine Rolle für die Stadt Wuppertal. Trotz Lüftungsanlage dürften Vorstellungen nur zu 20 Prozent besetzt sein. „Das lohnt sich nicht“, sagt Wiepen. „Für zehn Leute können wir nicht spielen.“

Andererseits gebe es laut Ronald Klaiss, Geschäftsinhaber der Klaiss Apuso Lüftungstechnik, keinen Nachweis von Herstellern, dass das Coronavirus mit Luftreinigungsfiltern vernichtet würde. Es könnten aber trotzdem bis zu 99 Prozent der Aerosole in der Luft herausgefiltert werden. Hierbei gelte allgemein: Filter regelmäßig wechseln und Geräte warten. Doch die meisten Anlagen seien sehr teuer. Und nur sehr leistungsstarke Anlagen könnten mit Hepafiltern, etwa in Krankenhäusern, ausgestattet werden. Die Nachfrage für sämtliche Lüftungsanlagen sei groß, die Branche nicht in der Lage, die letzten Jahrzehnte aufzuholen.