Märchen, Weihnachtslieder und Lichterglanz im Schlosshof
Klein, fein und beliebt: Der Weihnachtsmarkt auf Schloss Lüntenbeck zog am Wochenende 5000 Besucher an.
Wuppertal. Da nahm die siebenjährige Jara ihren Mut zusammen und drückte dem rosa Zauberschwein einen dicken Schmatzer auf die Wange. Doch statt des erhofften Prinzen gab es beim Puppenspiel des Kiepenkaspar in diesem Moment einen kräftigen Regenschauer.
Die Kinder nahmen es mit Humor. Beim ersten Weihnachtsmarktwochenende auf Schloss Lüntenbeck war eben wetterfeste Kleidung notwendig. Trotzdem zog die Traditionsveranstaltung an beiden Tagen mehr als 5000 Besucher an. Schließlich gilt der Lüntenbecker Weihnachtsmarkt im Bergischen Land seit mehr als drei Jahrzehnten nicht umsonst als einer der schönsten Ausflugsziele in der Adventszeit: Historische Gebäude im Lichterglanz, Barockmusik und faszinierendes Kunsthandwerk verleihen dem Schlossambiente ein einzigartiges Flair.
„Dabei haben wir uns so auf Schnee eingestellt“, sagt Sonja Dinnebier von der Schloss Lüntenbeck GmbH angesichts des Nieselregens. Ein Rückblick: Im vergangenen Jahr musste der Weihnachtsmarkt aufgrund enormer Schneemassen für einen Tag ausfallen. Als Konsequenz wurden diesmal die Stände neu aufgeteilt und verstärkte Pavillons aufgebaut. Auch ohne Schnee fiel es den Besuchern im Schlosshof nicht schwer, in Weihnachtsstimmung zu kommen.
Fantasievolle Glasobjekte, liebevolle Töpferarbeiten und glänzender Lichtschmuck zogen die Blicke auf sich. Die ohnehin reizvollen Fachwerkfassaden und das geschichtsträchtige Mauerwerk wirken weihnachtlich dekoriert noch anziehender. Dieses festliche Umfeld bietet auch einen besonderen Rahmen für den künstlerischen Schwerpunkt.
Hier präsentiert etwa die junge Gruppe Shakespeare live Monologe des englischen Dramatikers sowie Poetry Slam und musikalische Darbietungen. Für Freunde der eher traditionellen Adventsstimmung wurde derweil im großen Zelt von der Deutschen Waldjugend Stockbrot am offenen Feuer gebacken. Aufwärmen konnten sich die Besucher auch im weihnachtlich dekorierten Café. Unterm heimeligen Scheunendach lockten zudem Weihnachtslieder und Märchen vor allem Kinder an — so hörten sie auch die Geschichte vom rosa Zauberschwein.