Makabere Späße und lockere Sprüche beim Theaterfest
Zur Saisoneröffnung gab es in der Oper ein buntes Programm und seltene Einblicke.
Wuppertal. Die neue Theater- und Opernsaison beginnt und die Wuppertaler Bühnen hatten wieder mit einem Mix aus Musik und Theater zum traditionellen Eröffnungsfest geladen, machten so Lust auf die anstehenden Produktionen und plauderten mit den Gästen. Auf die Frage „Wie viele Narben hast du und welche ist dir am liebsten?“ erzählte Gregor Henze beispielsweise von einem Kühlschranktransport, bei dem er sich am Handgelenk verletzte. Und ja, eine Familie möchte er auch einmal haben.
Angelehnt an den Proust-Fragebogen, den auch der französische Schriftsteller einst ausfüllte, stellte Ingeborg Wolff in lockerer Runde im Kronleuchterfoyer des Opernhauses ihre Fragen und manche der anwesenden Mitglieder des Schauspielensemble kamen ins Überlegen. Juliane Pempelfort gab zu, dass ein Stau auf der Rolltreppe sie nerve, und Julia Wolff legt Wert auf gründliche Hygiene. Doch auch Ingeborg Wolff gab offenherzig Einblick und bekannte über sich: „Beim Autofahren bin ich manchmal fassungslos, was für ein Tier ich bin.“
Für viele der Besucher war auch diesmal ein Anziehungspunkt die Kostümversteigerung mit Thomas Braus. So manches beeindruckende und von Hand gefertigte Kleidungsstück und Theaterutensil fand seinen Abnehmer.
Braus schwäbelte drauf los, präsentierte eine grüne Jacke aus der — noch zu schreibenden — Operette „Der lustige Förstersmann“ oder ein Piratenkostüm aus der Bühnenfassung von „Fluch der Karibik 3“. Ob rosa farbenes Krakenkostüm oder Masken, durch die man nicht sehen kann: Die Auswahl war alles andere als langweilig.
Auf der Rückseite der Bühne konnte man erleben, wie Ton und Beleuchtung eingesetzt werden. Über eine der Probebühnen ging es dann hoch in die Räume der Maskenbildner: Echthaar- und Büffelhaarperücken, exakt der jeweiligen Kopfform angepasst, durften dort bestaunt und angefasst werden. Erst nach gut 40 Arbeitsstunden ist ein Exemplar fertig.
Momentan ist man im Einsatz für die Operette „Die Fledermaus“, die Ende des Monats Premiere hat. Gipsabdrücke vom Kopf und Gesicht der Schauspieler ermöglichen eine genaue Anpassung von falschen Ohren und Nasen.
„Sie können ruhig mal das Kostüm lupfen und schauen, was drunter ist“, ermunterte Elisabeth von Blumenthal, Leiterin der Kostümabteilung, die Besucher. „Historische Kostüme sind der Knaller“ schwärmt sie. Kein Wunder, dass sich viele Besucher mit farbenfrohen Kostümen fotografieren ließen.