Mehr Einbrüche und Diebstähle in Wuppertal

Kriminalitätsstatistik: Wohnungseinbrüche, Taschendiebstahl und Diebstähle aus Autos stellen die Polizei vor Probleme.

Wuppertal. Banden aus Osteuropa gehen in Wuppertal auf Raubzug. Vor allem Wohnungseinbrüche und der klassische Taschendiebstahl gehen oft auf das Konto von organisierten Banden, die nur „auf Durchreise“ im Tal sind, vermutet die Polizei. Sicher ist das nicht, denn nur etwa drei Prozent der Taschendiebstähle und nur jeder siebte Einbruch werden aufgeklärt.

Das geht aus der Kriminalitätsstatistik für das Jahr 2011 hervor, die die Wuppertaler Polizei am Dienstag vorgestellt hat. Die größte Zunahme an Straftaten verzeichnen die Beamten dabei in einer Kategorie, die zuletzt rückläufig war: Die Diebstähle aus Autos haben im vergangenen Jahr um mehr als 50 Prozent zugenommen.

„Wir beobachten eine rückläufige Entwicklung bei den Hehlerpreisen für Elektrogeräte. Dadurch sahen wir auch den Rückgang der Diebstähle aus Autos begründet“, sagt Ronald Bäumler, Leiter der Direktion Kriminalität. Die extreme Zunahme dieser Diebstähle kann er sich nicht erklären. Vielleicht liegt es daran, wie einfach es die Täter haben: Während der Taschendiebstahl Übung und Geschicklichkeit erfordert, kann jeder mit einem Stein ein Autofenster einschlagen. Für den Fahrzeugbesitzer bedeutet das dann Stress in der Werkstatt und mit der Versicherung — die Täter sind hingegen schnell weg. Aufklärungsquote: nur etwa fünf Prozent.

Daher rät die Polizei, was eigentlich selbstverständlich sein sollte: Navigationsgeräte, deren Halterungen, Smartphones und Handtaschen sollten sich nur im Auto befinden, wenn der Besitzer auch drin sitzt.

Zur Prävention rät die Polizei auch bei Wohnungseinbrüchen. Denn besonders die organisierten Banden halten sich nur selten lange an einer Tür auf. Bleibt die nach dem ersten Versuch versperrt, ziehen die Täter weiter. Etwa 40 Prozent der Einbrüche bleiben so im Versuchs-Stadium hängen.

Bei allen Problemen mit Verbrechen in Wuppertal und deren Aufklärung gilt aber weiter: Wuppertal ist eine der sichersten Großstädte in Deutschland. Der Präsidialbereich Wuppertal — dazu gehören auch Solingen und Remscheid — verzeichnete im Jahr 2011 die niedrigste Kriminalitätsrate in Nordrhein-Westfalen. Auch die Jugendkriminalität war im vergangenen Jahr rückläufig.