Mehr Leute und mehr Salz: Neue Pläne für den Winterdienst
Eine zweite Schicht soll künftig die Straßen von Schnee und Eis befreien. Der Stadtrat muss noch zustimmen.
Wuppertal. Die Wuppertaler Stadtspitze hat am Montag angekündigt, den Winterdienst in der Stadt ausweiten zu wollen — sofern der Stadtrat diesem Plan zustimmt. Oberbürgermeister Peter Jung und Kämmerer Johannes Slawig erklärten, dass zudem in Zukunft mehr Streusalz eingelagert wird. Bisher hatte die Stadt Salzvorräte von 3000 Tonnen — ab diesem Sommer sollen 4000 Tonnen Streusalz gekauft werden. Laut Jung ist in der Diskussion, das Salz in einer weiteren Halle auf den Südhöhen zu lagern.
Damit reagiert die Stadt auf die massive Kritik der Bürger, die nach dem heftigen Winter Versagen sowohl bei der Stadt als auch den Stadtwerken moniert hatten. Jung machte in diesem Zusammenhang noch einmal klar, dass er einen solch heftigen Wintereinbruch wie im Dezember 2010 noch nicht erlebt habe.
Der Oberbürgermeister erklärte, dass die Anwohner von Bushaltestellen auch in Zukunft in die Pflicht genommen werden, diese Haltestellen von Schnee und Eis zu befreien. In Wuppertal gibt es derzeit etwa 1700 Bushaltestellen. Jung kündigte an, dass die Informationen für die Passagiere der WSW-Busse verbessert werden sollen. So könne er sich vorstellen, dass Fahrgäste mit einer SMS informiert werden könnten, wenn ein Bus aufgrund der Witterungslage nicht fahre.
Um im nächsten Winter sicherzustellen, dass der Verkehr im Tal und auf den Höhen einigermaßen fließt, muss es laut Jung und Slawig eine zweite Schicht beim Wuppertaler Winterdienst geben. Dazu werden bis zu 30 Mitarbeiter und vier weitere Fahrzeuge benötigt. Diese Mitarbeiter könnten die Schneeräumung übernehmen, wenn die Mitarbeiter der ersten Schicht nach dieser nicht mehr fahren dürfen.
Die Kosten für die zweite Schicht bezifferte Slawig mit etwa 500.000 Euro. Das würde bedeuten, dass der Winterdienst der Klasse I für Anwohner von derzeit 1,66 Euro pro Meter auf zwei Euro pro Meter steigen würden.
Sowohl Jung als auch Slawig bezeichneten diese Erhöhung um zirka 20 Prozent als verträglich, machten aber auch klar, dass diese Kosten auch bei einem milden Winter anfallen würden. Die Mitarbeiter würden dann in der Straßenreinigung eingesetzt.