Mit 105 Jahren geht es im Juni nach Paris
Im hohen Alter ist Martha Dinger noch fit und hat viele Pläne für die Zukunft.
Wuppertal. Im Restaurant „Zur Alten Bergbahn“ hatten sich am gestrigen Mittwochnachmittag Familie und Freunde einer besonderen Wuppertalerin getroffen. Der Grund: Martha Dinger feierte ihren 105. Geburtstag.
Die Jubilarin ist sehr jung geblieben, sowohl geistig als auch körperlich. „Sie denkt nicht viel an die Vergangenheit und wir planen viele Aktivitäten“, sagt Tochter Roswitha. Ihre Mutter sei mit vielem schnell zufrieden und sehr genügsam. Das mindert offensichtlich den Stress und erhöht die Lebenserwartung. Auch habe sie nie geraucht und nur mäßig Alkohol getrunken. Das Kochen frischer Gerichte mit viel Gemüse spiele ebenso eine wichtige Rolle für die Gesundheit.
Ein weiterer möglicher Grund für ihre Vitalität: Die sehr kontaktfreudige Rentnerin pflegt intensiv ihre Freundschaften, zumal ihre gesamte Familie nicht mehr in der Region lebt.
Ein Altenheim hat Martha Dinger nicht nötig, sie wohnt noch immer in ihrer eigenen Wohnung. Von der Hausmeisterin bekommt sie Unterstützung im Haushalt. Jedes Jahr im Mai holt ihre Tochter sie für vier Sommermonate in die Schweiz. „Dort kann sie ausgiebig Sonne tanken, die ist für sie auch sehr wichtig“, sagt ihre Tochter.
Eine Episode aus der Vergangenheit erzählt Frau Dinger dann aber doch: 1936, zwei Jahre nach ihrer Hochzeit, hatten sich ihr Mann und sie einen Traum erfüllt und ein Motorrad mit Beiwagen gekauft. Damals wollten sie keine Kinder haben. „Wir hatten ja ein Motorrad“, strahlt Dinger. 1940 wurde das Gefährt für den Krieg konfisziert. Die Jubilarin kommentiert dieses traurige Ereignis mit den Worten: „Jetzt hatten wir kein Motorrad mehr, dann konnten wir uns auch Kinder anschaffen.“ Auch im Alter von 105 hat Martha Dinger noch Träume, einer davon ist Paris. Das wussten natürlich auch Familie und Freunde. Und so war unter den Geburtstagsgeschenken auch eine einwöchige Reise in die französische Hauptstadt.