Serie: Wuppertal 2025 Mit dem Fuhlrott-Campus erhält der Zoo ein neues Eingangstor

Der Grundsatzbeschluss des Rates ist gefasst, und die Sponsoren zeigen Interesse an den Plänen zur Wiederbelebung der Zoosäle.

Wuppertal. Gleich am Eingangstor des Wuppertaler Zoos wartet auf Zoodirektor Dr. Arne Lawrenz die größte Herausforderung. Schon lange stehen die Zoosäle leer, viele Jahre wurde das historische Gebäude weit unter Wert als Standort für die Zoogastronomie „verkauft“. Die Verwandlung der Bauruine in den Fuhlrott-Campus ist eines der ehrgeizigsten Projekte von Wuppertal 2025.

„Ich bin sehr zufrieden mit dem Stand der Entwicklung und hoffe, dass der Fuhlrott-Campus weit vor 2025 realisiert werden kann“, sagt Arne Lawrenz. In Zusammenarbeit mit dem Gebäudemanagement der Stadt (GMW) seien bereits sehr konkrete Aussagen zur inhaltlichen und räumlichen Gestaltung möglich. Der Rat der Stadt hat im Frühjahr einstimmig den Grundsatzbeschluss zum Bau des Fuhlrott- Campus gefasst. „Die Kostenberechnung ist ein wichtiger Schritt auf dem Weg zur Umsetzung. Die Politik hat bekundet, dass sie hinter dem Projekt steht“, sagt GMW-Chef Hans-Uwe Flunkert.

Die Pläne für die Zoosäle sind spektakulär. Dort sollen die Besucher eine Flusslandschaft mit der Fauna und Flora der Wupper erleben können. Sie sollen den Tiermedizinern eines internationales Veterinär-Zentrums bei ihrer Arbeit durch Glasscheiben über die Schulter schauen. Der Fuhlrott-Campus wird zudem Heimat der neuen Zooschule, und in den Ausstellungsräumen sollen Objekte aus dem Bestand des Fuhlrott-Museums präsentiert werden.

Rund sieben Millionen Euro hat die Stadt bereits in das neue Dach für die Zoosäle und die Sicherung des Gebäudes investiert. Was die Ausstattung der Zoosäle an zusätzlichen Kosten erfordert, sollen die weiteren Planungsschritte ergeben. Inklusive der Neugestaltung der Außenanlagen im Eingangsbereich dürften sich die Investitionen auf 20 bis 25 Millionen Euro belaufen. Ohne private Sponsoren wird die Finanzierung nicht möglich sein.

„Es ist kaum zu erwarten, dass wir einen Sponsoren für das Gesamtprojekt finden, daher haben wir die Projekte unterteilt“, sagt Dezernent Matthias Nocke. Die bisherigen Gespräche mit potenziellen Sponsoren seien sehr positiv verlaufen.

Dabei stehe die Stadt nicht in Konkurrenz zum Wuppertaler Zooverein, der aktuell ebenfalls auf Sponsorensuche ist. Mit dem Projekt Aralandia will der Zooverein im Jahr seines 60-jährigen Bestehens einen großen Beitrag zur Entwicklung des Wuppertaler Zoos leisten. Die Freifluganlage für Papageien soll das in die Jahre gekommene Papageienhaus ersetzen.

Der rund 1600 Mitglieder zählende Verein steuert aus eigener Kasse 1,5 Millionen Euro zu den Gesamtkosten von 3,5 Millionen Euro für die Züchtung und Haltung der seltenen Lear-Aras bei. Der Rest der Summe muss über Sponsoren aufgebracht werden.

Was den Stand der Sponsoren-Gespräche für Aralandia angeht, hält sich Bruno Hensel, Vorsitzender des Zoovereins, mit Prognosen zurück. Er verweist auf die Jubiläumsveranstaltung des Zoovereins am 25. Oktober. Ein Geburtstag sei eine gute Gelegenheit, um sich über Geschenke zu freuen.