Mit den Menschen und mit der Stadt – Gesa feiert Jubiläum

Auf dem Kirchplatz der Citykirche formierte sich auch Widerstand gegen Kürzungen.

Elberfeld. "Mit den Menschen, mit der Stadt!" Unter diesem Motto tritt die gemeinnützige Gesellschaft für Entsorgung, Sanierung und Ausbildung in Wuppertal seit nunmehr 25 Jahren für Menschen am Rande der Gesellschaft ein. Durch ihren großen Bereich des Elektrorecyclings als ein Dienstleistungsunternehmen bekannt, wissen nur wenige, dass sich heute hinter den vier Buchstaben ein Unternehmen für Beschäftigung, Qualifizierung, Beratung und Vermittlung verbirgt. Sozialbetreuung und Suchthilfe gehören ebenfalls zum Angebot.

Zum 25-jährigen Bestehen feierte die Gesa auf dem Kirchplatz der Elberfelder City-Kirche "Mit den Menschen und mit der Stadt". Besucher konnten sich dabei über das breit gefächerte Angebot der gemeinnützigen Gesellschaft informieren. "Wir wollen den Menschen zeigen, was ein Beschäftigungs- und Qualifizierungsträger überhaupt ist", erklärte Joachim Tamel, Mitarbeiter der Gesa.

Größtes Projekt im Bereich der Qualifizierung ist der Holzenergiehof. Etwa 200 zuvor langzeitarbeitslose Menschen beschäftigen sich mit der Weiterverarbeitung von heimischem Holz, um es privaten und gewerblichen Verbrauchern als Brennholz aus Eigenproduktion, sowie Holzpellets und -briketts anzubieten. Von modernen Möglichkeiten der Holzenergie konnten sich die Besucher ebenso überzeugen wie vom teilweise ungewöhnlichen Recycling-Dienst der Gesa. Der Wuppertaler Objektkünstler Sala Sedikki fertigt sich bewegende Figuren aus Elektroschrott.

Wer Arbeit sucht, konnte sich direkt an Berater wenden. Für die kleinen Besucher gab es einen Malautomaten, der wie von Geisterhand schöne Formen malte, außerdem einen Traktorparcours und jede Menge Leckereien im Café der City-Kirche, das von Gastronomielehrlingen der Gesa betrieben wird. Auf der Bühne unterhielt unter anderem die Jazz Band der Wuppertaler Musikschule das Publikum.

Ein großer Wermutstropfen drückte jedoch die Feierlaune von Gesa-Geschäftsführer Ulrich Gensch. Die Ankündigung der Bundesregierung, den Etat für Arbeit und Soziales im Bereich Beschäftigungsförderung drastisch zu kürzen, gefährde insbesondere viele Projekte für Langzeitarbeitslose und sozial Benachteiligte.

"Welche Folgen für ohnehin schon benachteiligte Menschen, durch die Sparmaßnahmen allein im Bereich des SozialgesetzbuchII auftreten, scheint die Regierung nicht zu sehen, oder einfach nicht sehen zu wollen", empörte sich Gensch.

Das Jubiläum stand daher auch unter dem Motto "Widerstand". Beim Jubiläum setzten deshalb unter anderem Oberbürgermeister Peter Jung, der Wuppertaler Sozialdezernent Stefan Kühn, der Diakoniedirektor Martin Hamburger und der Arge-Geschäftsführer Thomas Lenz öffentlich ihre Unterschriften unter eine Protestresolution gegen den geplanten Sozialabbau.

Denn "Sparmaßnahmen dürfen nicht immer auf dem Rücken der Armen ausgetragen werden", stellte Gesa-Chef Ulrich Gensch klar.