Momo und die grauen Herren feiern am Samstag Premiere
Das Kinder- und Jugendtheater setzt den Bestseller in Szene.
Wuppertal. Auf der Bühne riecht es nach Farbe und Klebstoffen — die Proben für das Theaterstück „Momo“ laufen auf Hochtouren. „Jahrelang haben wir sonst immer am Tag vor der Aufführung eine Sichtprobe des kompletten Stücks gehabt. Aber diese Vorstellung avancierte immer zu einer heimlichen Premiere“, sagt Lars Emrich, Regisseur des Kinder- und Jugendtheaters, der dieses Mal nur den ersten Akt spielen ließ. Das 1973 von Michael Ende geschriebene Kinderbuch sei so aktuell wie der Seufzer ’hätte der Tag doch mehr als nur 24 Stunden’, der in Zeiten des Internets und des Organizers auf dem Handy noch zutreffender sei.
Die Produktion des Theaterstücks ist, so der Regisseur, „sehr aufwendig“ gewesen. Nicht nur, weil die 16 Schauspieler teilweise Doppelrollen besetzen, auch die Darstellung der Ruinen eines Amphitheaters und zusätzlich zwei weitere Kulissen seien für die Werkstätten eine Herausforderung gewesen, die von Bühnenbildner Laurentiu Tuturuga erfolgreich gemeistert wurde.
Elvin Karakurt, die Darstellerin der Momo, fügt hinzu: „ Wir haben nach den Herbstferien mit den Proben angefangen und bis zu fünf Mal in der Woche geprobt. Die Rolle sei für sie eine „spannende Geschichte“, da sie gar nicht ihrem wahren Charakter entspreche: „Momo ist eher ruhig, und das bin ich gar nicht.“
Von Momos Fähigkeit, ihren Freunden gut zuhören zu können, kann sich der Zuschauer im ersten Akt des Stücks ein Bild verschaffen — so erheitert sie ihre Freunde durch ihre bloße Anwesenheit. Auch der graue Agent der Zeit-Spar-Kasse, gespielt von Tim Neuhaus, überzeugt nicht zuletzt wegen des Nylonstrumpfs über dem Kopf als hinterhältiger Betrüger — die Kostproben machen Appetit auf mehr.