Mord im Urlaub: Krimi aus dem Bergischen
Eine junge Wuppertalerin ist Protagonisten des Debüt-Romans einer Remscheiderin.
Wuppertal/Remscheid. Die Wuppertalerin Lotte, 33 Jahre alt und Redakteurin bei einem kleinen Radiosender in Solingen, ist realistisch: "Sie fand sich selbst nicht unattraktiv, aber ziemlich durchschnittlich. Einen Meter siebzig groß, schulterlange braune Haare, die immer ein bisschen zottelig aussahen, und recht sportlich. Na ja, ein paar Kilo um die Hüften waren zu viel, aber damit konnte sie leben."
Chronisch pleite, hat Lotte die Einladung ihrer Mutter nach Fuerteventura angenommen. Doch schon bald ist sie nur noch genervt: Von ihrer Mutter, von deren Verehrer Rudi und von einem Urlaub, der so öde ist wie ein Sommer ohne Speiseeis. Aber dann wird am Strand eine Tote gefunden, und die junge Journalistin lernt einen überaus attraktiven Polizisten (neu) kennen. Julio Conches ist in Deutschland aufgewachsen und mit Lotte zur Grundschule gegangen. Gemeinsam kommen die beiden der dubiosen Kosmetikfirma "Fuertebeauty" auf die Spur. Und schon bald folgt auf die erste Leiche eine zweite.Wieder weiblich und, ebenso wie die Frau vom Strand ehemals bei "Fuertebeauty" tätig. Ist womöglich eine Wellness-Mafia am Werk?
Der Debüt-Roman der Remscheiderin Henrike Madest kommt flott daher, mit ironischem Gespür für die kanarische Urlaubsinsel und ihre sonnenhungrigen Gäste. Lotte ist eine sympathische, glaubwürdige Heldin. Dass die Auflösung der beiden Mordfälle am Ende eine ganz andere Wendung nimmt als gedacht, erhöht die Spannung. Eine Lektüre für Frühjahrsabende. sus