Nach Brand im Gymnasium: Wachdienst läuft nachts Streife
Im Gymnasium am Kothen soll auch eine Videoüberwachung installiert werden. Der Brandschaden wird auf mindestens 30.000 Euro geschätzt.
Unterbarmen. Nach der zweiten Brandstiftung innerhalb von sieben Wochen im städtischen Gymnasium am Kothen — 1100 Schüler — läuft dort jetzt ein Wachdienst nachts Streife. Für diese Maßnahme hat sich das Gebäudemanagement der Stadt entschieden, „um die Täter oder Nachahmer abzuschrecken“, wie es am Donnerstag hieß.
Mittlerweile wird der Brandschaden — wie berichtet, war in der Nacht zu Mittwoch Feuer gelegt worden — auf mindestens 30.000 Euro geschätzt. Nicht nur der gerade erst renovierte Klassenraum, auch die Fassade sei durch die Flammen zum Teil erheblich beschädigt. Kein Wunder, dass das Thema Sicherheit am Kothen jetzt ganz oben steht. So will das Gebäudemanagement möglichst schnell überdachte Bereiche auf der schlecht einzusehenden Rückseite des Gebäudes mit Zäunen sichern.
Auch dabei gilt die Devise, die Schulleiter Hans—Werner Jahn der WZ gegenüber formuliert hat: „Wir möchten aber unbedingt eine grüne und offene Schule bleiben.“ Für die Praxis heißt das: Tagsüber bleiben die umzäunten Bereiche begehbar, nachts werden sie abgeschlossen. Möglichst noch vor den Sommerferien sollen die Zäune samt Toren errichtet werden. Eine unter Umständen langwierige Ausschreibung wird es im Fall Kothen nicht geben. Das Argument liegt auf der Hand: Nach zwei Brandstiftungen handelt das Gebäudemanagement nach dem Motto „Gefahr im Verzug“.
Außerdem soll in neuralgischen Bereichen eine Videoüberwachung installiert werden. Klar sei jetzt schon, dass auch dabei das Nachtprinzip gilt: Tagsüber bleiben die Kameras aus, nachts sollen sie als Abschreckung dienen und Hinweise auf die Täter liefern.
Im aktuellen Fall hofft die Kripo immer noch auf Zeugenhinweise. Wie berichtet, war schon in der Nacht zum 20. März diese Jahres genau an der selben Stelle Feuer gelegt worden. Auch damals gab es keine Verletzten.