Nadelöhr Wall: Ab Juni 2014 wird es eng in Elberfeld (mit Video)

Wegen des Döppersberg-Umbaus wird der Busbahnhof verlegt. Dafür wird der Wall ab August 2013 auf drei Fahrspuren ausgebaut.

Wuppertal. Bisher beeinflusst die Großbaustelle Döppersberg die Wuppertaler nur mäßig — kleinere Umwege am Hauptbahnhof halten sich in Grenzen. Was ab diesem Sommer aber auf die Stadt zukommt, nimmt größere Dimension an: Der Wall wird umgebaut. Was die Stadt in Zusammenarbeit mit den Stadtwerken nun detailliert vorstellte, wird in den kommenden Jahren womöglich zum Verkehrschaos in Elberfeld führen.

Doch der Reihe nach: Wenn die Stadt die Tieferlegung der B 7 in Angriff nimmt, wird ab Sommer 2014 kein Platz mehr für den Busbahnhof Döppersberg an seinem heuten Standort sein. „Der Busverkehr muss aber stabil und zuverlässig weiter laufen“, sagt Christina Betz vom Ressort Straßen und Verkehr. Die beste Alternative sei deshalb, den Busbahnhof auf den Wall zu verlegen. 100 Busse in der Stunde muss die recht enge Straße dann verkraften; zirka 35 000 Menschen täglich werden dort dann aus- und einsteigen. Um das überhaupt möglich zu machen, sollen im August dieses Jahres großangelegte Umbauten am Wall begonnen werden.

Was heute eine Einbahnstraße ist, muss in Zukunft in zwei Richtungen befahren werden können. Die Busse selbst brauchen dazu noch eine Spur für ihre Halteposition. Somit wird der Wall nun Schritt für Schritt dreispurig ausgebaut — die Bushaltestellen werden sich dann versetzt über gesamte Länge des Walls ziehen. Dazu kommen zwei durchgehende Fahrspuren. Die dürfen allerdings nur von den Bussen in beiden Richtungen genutzt werden — Taxen und Lieferverkehr wird es weiterhin nur erlaubt sein, von der Schloßbleiche in Richtung Neumarkt auf einer Spur zu fahren.

Diese Verkehrsführung ist nur dadurch machbar, dass die Bürgersteige am Wall verengt werden. Dazu werden Ladezonen und Taxistände an die Enden des Walls Richtung Neumarkt verlegt. Auch in die umliegende Verkehrsführung wird eingegriffen: Die Durchfahrt unter der B 7 vom Johannisberg aus zur Schloßbleiche wird in Zukunft nur noch Bussen vorbehalten sein. Dazu Christina Betz: „Das ist nötig, um Schleichwege zu verhindern und so den Busverkehr nicht zu beeinträchtigen.“

Bis zum Fahrplanwechsel der Stadtwerke im Juni 2014 sollen die Arbeiten abgeschlossen sein und der Busbahnhof umziehen. Für die Wuppertaler bedeutet das dann längere Wege vom Bahnhof zum Bus. Wo Fußgänger den Wall queren, muss in Zukunft auf Verkehr aus beiden Richtungen geachtet werden.

Dazu dürften gerade in Stoßzeiten die schmalen Bürgersteige überfüllt mit Menschen sein. Ganz zu schweigen von eventuellen Rückstaus der Busse vor dem Nadelöhr Wall. „Das ist kein Idealzustand. Das ist immer noch eine Baustelle“, räumt auch Ressortleiterin Hannelore Reichl von der städtischen Verkehrsplanung ein. Doch dieses Provisorium werden die Wuppertaler bis zum Ende der Umbaumaßnahmen des Großprojekts Döppersberg ertragen müssen: Erst, wenn der neue Busbahnhof dort fertiggestellt ist, wird der Wall geräumt. Nach jetzigem Stand wird dies 2017 der Fall sein.