Neonazis: Urteil und viel Polizei in Vohwinkel

Nazi-Gegner wollen am Nachmittag demonstrieren.

Wuppertal. Diesen Freitag sind vor dem Jugendschöffengericht im Prozess zum Prügelangriff während des Flohmarkts in Vohwinkel im Jahr 2011 Plädoyers und Urteile geplant. Vier Männer (21, 24, 25, 29), die der Neonazi-Szene zugerechnet werden, sind wegen gemeinschaftlicher gefährlicher Körperverletzung angeklagt. Laut Anklage sollen sie während der Aufbauphase des Vohwinkeler Flohmarkts auf der Kaiserstraße gezielt Personen des linken Spektrums angegriffen und verletzt haben.

Die Polizei hat angekündigt, rund um das Justizzentrum am Eiland Präsenz zu zeigen. Anlass dafür: Im Internet haben Nazi-Gegner auf das Ende des publikumswirksamen Prozesses hingewiesen. Deshalb werde man am Nachmittag im Bereich der Schwebebahn-Endhaltestelle in Vohwinkel gegen Nazis demonstrieren. Grund für die Ortswahl: Nach WZ-Informationen sollen zwei der Angeklagten — darunter ein einschlägig vorbestrafter Neonazi aus Hamm — in diesem Bereich eine Wohnung angemietet haben. Auf WZ-Nachfrage bestätigte die Polizei, dass sie am Freitag mit Kräften der Bereitschaftspolizei auch den Bereich in Vohwinkel absichern werde.

Zur Erinnerung: Weil sich in Vohwinkel um eine Nazi-Wohnung herum eine neue Nazi-Szene gebildet hatte, nahmen im November 2011 mehr als 2000 Wuppertaler an einem friedlichen Protest- und Schweigemarsch teil. spa