Nach Unfall Neues Sicherheitskonzept für die Außen-Gastro im Wuppertaler Luisenviertel?

Wuppertal · Nach dem Unfall in der vergangenen Woche besteht auf Seiten der Café-Inhaber der Wunsch nach einer neuen Regelung.

Beim Unfall am vergangenen Donnerstag entstand ein Sachschaden von knapp 30 000 Euro.

Foto: Ellen Schroeder

Die Friedrich-Ebert-Straße im Luisenviertel ist für ihre vielen Cafés bekannt, in denen man seinen Kaffee bei gutem Wetter auch im Außenbereich genießen kann. Meistens herrscht ein geschäftiges Treiben – auch auf der Straße selbst. Von einigen Seiten gibt es Überlegungen, das Luisenviertel autofrei zu machen, unter anderem auch aufgrund des Sicherheitsaspektes. Auf dem Laurentiusplatz wurde dies bereits umgesetzt.

Vergangenen Donnerstag kam es auf der Friedrich-Ebert-Straße zu einem Unfall, bei dem eine 90-jährige Autofahrerin die Außengastronomie zweier Lokale beschädigte. Die Unfallursache war das unaufmerksame Ausparken einer 41-Jährigen, die mit dem anderen Auto zusammenstieß, das später auf dem Bürgersteig hinter dem Außenmobiliar zum Stehen kam. Laut Polizei entstand ein Schaden in Höhe von circa 30 000 Euro.

Der Vorfall wirft die Frage auf, ob die Außengastronomie an der Friedrich-Ebert-Straße durch den Straßenverkehr gefährdet wird. Zum Zeitpunkt des Unfalls hat sich niemand auf einer der Terassen der betroffenen Cafés aufgehalten, sodass es keine Verletzten gab, doch im Frühling und Sommer ist es meist ziemlich voll.

Café-Inhaber wünschen sich mehr Sicherheit

Cemal Sisman, Inhaber der „Chi Coffee Rösterei“, die gegenüber der Unfallstelle liegt, spricht sich für eine Fußgängerzone im Luisenviertel aus, wie es sie bereits am Laurentiusplatz gibt. Er kritisiert, dass nur die Stadt den Außenbereich verändern darf – und das dauere dann oft einige Monate, wie beispielsweise bei den Stolperkanten am Bürgersteig vor dem Café.

Autofreie Bereiche könnten das Luisenviertel schöner und sicherer machen – Schwierigkeiten ergäben sich dann aber für Anwohner und Lieferanten, wirft Inhaberin des Cafés „JUCE Breakfast all day“, Julia Browarzik, ein. Bei dem Unfall sei der Außenbereich vor dem Café „sehr stark beschädigt worden“, erklärt sie. Um die Verletzungsgefahr zu minimieren, seien Sicherheitsmaßnahmen getroffen worden, wie beispielsweise das Hereinschrauben von Nägeln in die Terrasse. Doch bis zur vollständigen Reparatur des Außenbereichs dauere es noch. Für den Sommer stehe die Planung eines neuen Konzepts für den Außenbereich an, allerdings habe das schon vor dem Unfall festgestanden. Nun würden eventuell weitere Punkte, die die Sicherheit betreffen, eingearbeitet. Julia Browarzik hofft natürlich dennoch, dass es sich bei dem Unfall um eine Ausnahme handelt.

Auch Xenia Bienefeld-Asabar, Inhaberin des Xafé, ist gegen ein generelles Autoverbot im Luisenviertel. „Ich muss selber da lang, um die Einkäufe abzuladen, das würde alles sehr erschweren“, sagt sie. Seitdem es erlaubt ist, die Außen-Gastro auf den Parkplätzen anstatt auf dem Bürgersteig einzurichten, sei es laut ihr deutlich schwieriger, die Terrasse und die Gäste auf dieser zu schützen. „Bei uns bleibt auch nach dem Unfall erstmal alles so, wie es bisher ist. Dennoch würde ich mir von der Stadt wünschen, dass sie sich etwas einfallen lässt, um den Bereich besser zu schützen.“

Auf Anfrage der WZ, ob die Stadt über eine autofreie Zone in der Friedrich-Ebert-Straße oder andere neue Sicherheitsmaßnahmen nachdenke, antwortete Ulrike Schmidt-Keßler vom Presseamt: „Zurzeit erarbeiten Verwaltung und Bürger ein Parkraumkonzept für das Luisenviertel und die Nordstadt. Im Zuge dieses Projektes werden viele unterschiedliche Varianten der Verkehrsführung und Nutzung öffentlichen Raums erörtert.“ Mit in der Diskussion wird laut ihr „sicher auch der, aus meiner Sicht bislang einmalige, Unfall sein.“ Das verträgliche und sichere Nebeneinander von Verkehr und Gastronomie sei laut Schmidt-Keßler ebenfalls ein Aspekt, der beim Parkraumkonzept berücksichtigt werde. Dieses soll laut Angaben der Stadt bis Ende des Jahres erarbeitet sein.