Nikolaus Nikolaus schenkt Freude am Werth
Ein Nikolaus war in Barmen, einer in Ronsdorf - aber nicht jeder Nikolaus-Darsteller kann dieses Jahr Aufrtitte annehmen.
Für den Nikolaus-Darsteller Björn Wagner läuft das Jahr 2020 nicht gut. Seit Mitte März kann der Alleinunterhalter mit seinem Beruf kein Geld mehr verdienen. Auch rund um Nikolaus bleiben seine Kostüme im Schrank. „Ich würde ja gerne als Nikolaus oder Weihnachtsmann auftreten, aber ich darf ja nicht“, sagt Wagner, der sich mit einem anderen Job über Wasser hält. „Es ist zurzeit nicht so einfach für uns Künstler“, sagt er. Dabei hat er zahlreiche Anfragen, als Nikolaus oder Weihnachtsmann aufzutreten. Da Nikolaus in diesem Jahr auf einen Sonntag fällt, „hätte es nicht besser laufen können“, sagt Wagner. Bereits am Vorabend hätte er normalerweise viele Auftritte gehabt. Aber Wagner möchte kein Risiko eingehen. Erfahrungsgemäß seien mehr als fünf Personen anwesend, wenn der Nikolaus kommt. „Manche Leute bieten an, dass der Nikolaus auch nur in den Garten kommen kann“, sagt Björn Wagner. Aber selbst das sei ihm zu heikel. Denn er möchte schließlich niemanden gefährden.
Nikolaus hat am Werth
170 Schokobischöfe verteilt
Die Gemeinde St. Antonius in Wuppertal wollte trotz Corona ein Zeichen der Hoffnung setzen. Am 5. Dezember, dem internationalen Tag des Ehrenamtes, zog der Nikolaus über den Werth und verteilte am Vormittag 170 Fair Trade Schokobischöfe oder „heilige Nikoläuse“. Möglich war das dank einer Sondergenehmigung des Ordnungsamtes, die die Aktion als Brauchtum einstufte. „Der Besuch des Nikolaus soll das Kirchenbüdchen ersetzen, das normalerweise auf dem Weihnachtsmarkt vor dem Rathaus steht“, sagt Andreas Romano von der Engagementförderung der Gemeinde. Gespielt wurde er von dem ehrenamtlichen Mitarbeiter und Vorsitzenden der Katholischen Arbeitnehmerbewegung Werner Zimmermann. „Wir wollten ein positives Zeichen setzen“, sagt Romano.
Die Nikolaus-Aktion wurde genau geplant, um die Corona-Maßnahmen einzuhalten. „Dieses Jahr geht es darum, Sicherheitsabstände und Hygienemaßnahmen der Coronaschutzverordnung zu beachten“, sagt Romano. Anders als sonst könne der Nikolaus nicht „überfallen“ werden, um Selfies zu machen. „Wir nehmen Corona ernst, aber die Kinder und Jugendlichen nehmen das an, was wir für sie entscheiden“, sagt er. Deshalb sei es so wichtig, auch in diesen Zeiten ein Weihnachtsgefühl zu transportieren.
Zum Tag des Ehrenamtes sind am Samstag auch historische Personen nach Barmen gekommen, wie der Oberbürgermeister Geheimrat Wilhelm August Bredt und Robert Barthels, der ehemalige Vorsitzende des Barmer Verschönerungsvereins sowie Adolph Kolping.
Ein Nikolaus war am Samstag und Sonntag auch auf dem Bandwirkerplatz in Ronsdorf mit einem Sack voller Süßigkeiten. Der Ronsdorfer Heimat- und Bürgerverein hatte den Besuch organisiert.