Freizeit Österlicher Ausflug in die Geschichte der Schwebebahn
Wuppertal · An den Feiertagen luden die Stadtwerke zur Besichtigung der Werkstatt und zu Kuchen in den Kaiserwagen.
Am Osterwochenende öffneten die Pforten der Schwebebahn zum ersten Mal seit dem November für Gäste. Denn die Schwebebahn lud zum Osterkaffeetrinken im – stehenden – Kaiserwagen inklusive einer Führung durch die Werkstatt in Vohwinkel.
Wegen der Arbeiten am Schienennetz sind derzeit keine Fahrten mit dem nostalgischen Schwebebahnwagen aus der Kaiserzeit durchs Stadtgebiet möglich. Seit November mussten schon viele gebuchten Fahrten abgesagt werden. Zu Ostern war jetzt zumindest eine Einkehr im stehenden Kaiserwagen im Bahnhof Vohwinkel möglich, wo die Besucher Kaffee und Kuchen erhielten.
Von Freitag bis Montag gab es jeweils zwei Gruppen, die zeitversetzt an den verschiedenen Programmpunkten teilnahmen. Eine Gruppe saß im Kaiserwagen, während die andere die Führung durch die Werkstatt erlebte. Im Anschluss wurde getauscht. Die Altersspanne der Teilnehmer reichte von Kleinkind bis Rentner.
In der Führung gab Detlef Peukert zunächst einige grundlegende Informationen. Er erklärte die momentane Stilllegung und verwies darauf, dass der „große Wechsel“ deshalb „heimlich“ passiere. Denn wenn die Schwebebahn den Betrieb im Sommer wieder aufnehme, werden nur noch die neuen himmelblauen Wagen fahren. Die Wagen der vorigen Generation werden dann komplett aussortiert sein.
Im Anschluss erzählte Peukert von den Anfängen der Schwebebahn: Wie Eugen Langen die ursprüngliche Idee hatte, die von den Barmer und Elberfelder Stadtherren des späten 19. Jahrhunderts angenommen wurde.
Da die Garnindustrie gerade auf dem Vormarsch war und viele Leute von außerhalb in die Region zogen, um Arbeit zu finden, brauchte es ein Transportmittel. Da kam die Idee einer Bahn über der Wupper gerade gelegen.
Nach diesen einführenden Worten durften die Besucher einen Film sehen, in dem auch die Anfänge der Schwebebahn gezeigt wurden: Nachdem Kaiser Wilhelm eine Fahrt in der Schwebebahn als „zweckmäßig und angenehm“ empfand, hatte das neue Verkehrsmittel endgültig Erfolg. In Kriegszeiten wurde das Gerüst weitestgehend zerstört, jedoch wieder aufgebaut. So blieb die Schwebebahn in den 50er Jahren und danach bis heute das beliebteste Verkehrsmittel der Wuppertaler. Nach dem Film ging es noch in die Werkstatt, in der Wagenteile hergestellt und geprüft werden.