„Papierkrieg“ geht in die nächste Runde
Bei der Stadt wird immer noch zu wenig Recycling-Material eingesetzt, kritisiert der Ausschuss für Umwelt.
Wuppertal. Auch das noch: Abgesehen davon, dass der Umweltauschuss seit Jahren kritisiert, dass bei der Stadt Wuppertal zu wenig Recyclingpapier benutzt wird, erreichte ihn ausgerechnet die Nachricht von der Beförderung des Leiters im städtischen Ressort für Umweltschutz auf einer blütenweißen Mitteilung. Darauf waren zwar alle Informationen über Ansgar Toennes zu finden — nur eben keine Recyclingpapierzeichen. Mit dieser symbolkräftigen Randnotiz geht der „Papierkrieg“ in die nächste Runde.
Im Umweltressort selbst komme grundsätzlich nur Recyclingpapier zum Einsatz, beteuerte die Stadtverwaltung postwendend — und betonte, dass es mittlerweile so hochwertiges Papier gibt, das selbst Experten nicht mehr von konventionellem unterscheiden können. Auch der Einsatz in den gängigen Druckern sei kein Problem mehr.
Umso mehr macht der Ausschuss Druck, dass sich die Recyclingpapier-Quote gerade an den Schulen verbessert — weil sie beim Umgang mit Papier Vorbildcharakter haben und prägend sind: Nach Angaben der Grünen, die sich auf den bundesweiten Papieratlas beziehen, konnte die Quote in diesem Jahr von null auf immerhin 31,55 Prozent gebracht werden, während der Gesamtanteil bei der Stadt von gut 71 auf 67 Prozent gesunken ist. Per Beschluss fordert der Ausschuss Quoten von mindestens 90 Prozent.
Unterdessen ist ein anderer Testlauf bei der Stadt gescheitert: Der Einsatz von Recyclingmaterial in Handtuchspendern führte laut Verwaltung zu einem 50 Prozent höheren Verbrauch — und damit zu mehr Müll. Das deute darauf hin, dass Recyclinghandtücher nicht nur teurer, sondern auch noch weniger saugfähig sind als konventionelles Material. Jetzt suche das Gebäudemangement der Stadt nach Alternativen.