Natur Paradies für Bienen im Briller Viertel
Briller Viertel. · Auf dem niederländisch-reformierten Friedhof sorgt man sich um die Insekten. Ein Rundweg soll Informationen liefern.
„Eine Oase mitten im größten Villenviertel Deutschlands“ nennt Wolfgang Schröder, Mitglied des Presbyteriums der Niederländisch-Reformierten Gemeinde, den Friedhof an der Katernberger Straße. Dabei zeigt er stolz auf das Blütenmeer auf der Friedhofsfläche, das die 1600 Grabstätten umrahmt. Sind die grauen Grabsteine auch alle gleich und eher schlicht („Vor Gott sind auch alle Menschen gleich“ ist die Begründung auf den Verzicht von Kreuzen, Säulen und schmückendem Beiwerk), so zeigen die Strauchrosen in den Farben Rot, Weiss, Rosa und Gelb eine fast exotisch anmutende Prachtentfaltung.
Ein optischer Reiz, dem sich auch die Bienen nicht entziehen können, die die Rosensträucher eifrig umschwärmen und dort ihren Nektar sammeln und die Blüten bestäuben. Außer den Besuchern, die auf je nach Wahl sonnigen und schattigen Bänken Ruhe und Erholung finden, sind die Bienen besonders gern gesehene Gäste auf dem Gemeindefriedhof. Und deshalb hat man seitens der Gemeinde auch an einem eigens angelegten Rundweg schon vor mehr als zwei Jahren zwei Bienenvölkern eine Heimat gegeben.
Damit die Besucher auch ein wenig über das Leben und Wirken der für den Bestand der Natur so wichtigen kleinen schwarz-gelben Insekten erfahren, wurden auf dem Rundweg auch einige Informationstafeln wie „Die Biene“ oder „Die Imkerei“ angebracht.
Nicht die einzigen Hingucker auf dem Pfad durch den kleinen Wald: Denn der wird auch von Grabsteinen aus den Anfangstagen des etwa um 1850 angelegten Friedhofs gesäumt und bietet auch einen kleinen Rückblick in die Geschichte der Zeit vor der Gründung der Stadt Wuppertal. Zwar wird der Weg auch „wegsam“ gehalten, doch links und rechts lässt man der Natur freien Lauf, wie Wolfgang Schröder, der ehrenamtlich für das Friedhofsgelände verantwortlich ist, versichert. „So wächst auch immer etwas nach“, erklärt er und zeigt auf die Schößlinge von Eiche und Rotbuche am Wegesrand.
„Honig vom Gottesacker“
wird ebenfalls produziert
Aber nicht allein die Rosen bieten den Bienen üppige Mahlzeiten. „Vorher war es der Rhododendron, der aber jetzt schon verblüht ist. Und zum Beginn des Frühjahres haben wir 650 Krokusse als erste Nahrungsquelle gepflanzt“ berichtet der leidenschaftlich für die Natur engagierte Presbyter, der auch auf den Spielplatz auf dem Friedhofsgelände hinweist, der die Friedhofsruhe bisweilen mit fröhlichem Leben erfüllt.
Bienen sind bekanntlich die Lieferanten für den goldenen Honig. Und auch der wird an der Katernberger Straße geerntet. Sein vielsagender Name „Honig vom Gottesacker.“