Party am Mirker Bahnhof: Die Trasse feiert Geburtstag

Die Party steigt am Samstag ab 13 Uhr an der Hebebühne. Anlässe gibt es genug: Der Rad- und Wanderweg erhielt 2015 zahlreiche Preise.

Foto: Andreas Fischer

Wuppertal. Die Erinnerungen an den 19. Dezember 2014 sind noch frisch. An diesem ungemütlichen Tag mit eiskalten Regenschauern feierten die Wuppertaler am Wichlinghauser Bahnhof die offizielle Eröffnung der Nordbahntrasse. Das einjährige Bestehen soll am Samstag zum Jahrestag ab 13 Uhr an der Hebebühne am Mirker Bahnhof gefeiert werden.

Beteiligt sind neben der Wuppertal Bewegung der ADFC Wuppertal/Solingen, die IG Fahrradstadt Wuppertal, Mirker Schrauba, die Radrüpelz, Talradler und Utopiastadt. Für Musik zum Fest sorgen ab dem frühen Abend bis zum frühen Morgen die DJs Unbreakable Daani, Kotelett, Enzo Constanzo und Paolo. Den ganzen Tag kann in der Hebebühne über die Entwicklungen rund um die Trasse und den Radverkehr in Wuppertal diskutiert werden. Das Wetter soll übrigens weit angenehmer als vor einem Jahr werden — mit frühlingshaften Temperaturen und ohne Regen.

Ein Jahr Nordbahntrasse — sehr viel ist in Wuppertal in diesem Jahr auf und durch die Trasse in Bewegung geraten. Es vergeht kein Tag, an dem nicht hunderte oder viel öfter noch tausende Wuppertaler mit dem Fahrrad oder zu Fuß auf dem Rad- und Wanderweg unterwegs sind.

Doch es sind bei weitem nicht nur Wuppertaler, die so die Stadt neu entdecken. Es spricht sich herum, auf welch spektakulären Wegen man Wuppertal entdecken kann. 2015 hagelte es Preise für die Trasse, die den European Greenways Award in der Kategorie Excellence erhielt. Die Trasse zählte zu den Gewinnerprojekten der KlimaExpo.NRW Mobilität, und ihr wurde der Publikumspreis zugesprochen. Außerdem wurde sie als „Ort des Fortschritts 2015“ ausgezeichnet und mit dem Deutschen Fahrradpreis in der Kategorie Infrastruktur bedacht.

Ein Jahr nach der Eröffnung ist der Kassensturz fällig. Ab 2016 läuft die Förderung der Baumaßnahmen durch das Land NRW und die Europäische Union aus. In den vergangenen Jahren haben sich derart umfangreiche Rechnungen und Unterlagen angesammelt, dass dafür ein eigenes Zimmer benötigt wird.

Ein Beispiel für noch laufende Bauarbeiten ist die Erweiterung um den sogenannten Tescher Stich, einem kleinen Teilstück zwischen der Lüntenbeck und der Grünewalder Straße. Solche Projekte sind im Baustellen-Endspurt noch möglich, weil das Wetter mit milden Temperaturen mitspielt.

Die Sanierung der großen Viadukte wird hingegen über den Förderzeitraum hinaus dauern. Die riesigen Bauwerke sind inzwischen gegen von oben eindringendes Wasser geschützt, aber bis das Mauerewerk ausgetrocknet ist und mit der Sanierung der Fassaden begonnen werden kann, wird es noch Jahre dauern.

13 Schlüsselprojekte für die Strategie Wuppertal 2025 hat der Rat der Stadt in diesem Jahr beschlossen. Eines der Projekte ist das 22-Kilometer-Festival auf der Nordbahntrasse. 2017 soll auf der gesamten Länge des Weges 22 Stunden lang gefeiert werden. Das Projekt will die kreativen Potenziale bündeln, die sich bereits an der Trasse angesiedelt hat. Nicht nur auf, sondern auch an der Trasse ist viel in Bewegung geraten — und diese Veränderungen haben Wuppertal gut getan.